Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. III. Band: Vertebrata (Pisces, Amphibia, Reptilia, Aves) (München und Leipzig, 1887-1890)

VII. Stamm. Vertebrata. Wirbelthiere - 2. Classe. Amphibia. Lurche - 1. Ordnung. Stegocephali - 3. Unterordnung. Stereospondyli

Stereospondyli. Labyrintho donta. 401 schmälert. Nasenlöcher weit getrennt, fast am Aussenrand des Schädels. Kopfknochen stark sculptirt. Epiotica viereckig mit kurzem, zahnartigen Fortsatz, daneben aussen ein Einschnitt für die Ohröffnung. Squamosum klem, Supratemporale sehr gross und mit dem Quadratojugale einen weit nach hinten vorspringenden Fortsatz bildend. Lyra der Schleimcanäle vorn durch eine Querfurche verbunden; ausserdem kurze Furchen auf dem Ober­kiefer. Der Innenrand der Augenhöhle wird vom Praefrontale und Post­frontale, der Vorderrand vom grossen dreieckigen, vorn zugespitzten Lacry­male, der Aussenrand vom Jugale und der Hinterrand vom Postorbitale ge­bildet. Unterkiefer ohne aufsteigenden Ast, Gelenkfläche quer verlängert, seicht. Zähne im Zwischenkiefer grösser, als auf Oberkiefer ; die des Unter­kiefers von ungleicher Stärke. Hinterhaupt verknöchert, die seitlichen Hinter­hauptsbeine bilden schwache Gelenkköpfe. Die neben den Oberkiefern ge­legenen Gaumenbeine tragen je zwei gewaltige Fangzähne, ein ähnlicher Fangzahn auch vorn auf den äusseren Ecken des Pflugscharbeins. Zähne zugespitzt, vorn und hinten mit schneidenden Rändern, an der Basis ge­furcht. Pulpa unten weit, gegen die Spitze verengt. Die Zahnsubstanz durch radiale, von der Pulpa ausgehende Ausbuchtungen im unteren Theil des Zahnes in zahlreiche verticale Falten gebogen. Von aussen dringt der Schmelz in die Furchen mit welligen Biegungen tief in die Zahnsubstanz ein. Wirbel vollständig verknöchert ; Körper kurz, vorn und hinten schwach ausgehöhlt ; obere Bogen mit Querfortsatz, Zygapophysen und breitem hohen Dornfortsatz. Rippen lang, dünn, zweiköpfig. Bauchschuppen unbekannt. Steinkohlenformation. Northumberland. L. All­manni Huxley. Ein Unterkiefer in der Gaskohle von Nyfan, Böhmen. L. Bohemicum Fr. 2. Familie. Labyrinthodonta. Labyrinth­zähner (Euglypta Miall). Bauchschuppen und Sclerotica - Ring fehlen. Kehlbrustplatten gross, rauh sculptirt. Labyrinth­struetur der Zähne vollkommen. Auf dem Gaumen, Vomer und in der Symphyse des Unterkiefers vereinzelte gewaltige Fangzähne. Trematosaurus Braun (Fig. 391). Kopf länglich dreieckig, ca. 24 c m lang und hinten 13 c m breit, die Schnauze verschmälert , vorn gerundet. Augenhöhlen oval, in der vorderen Hälfte gelegen, Nasenlöcher länglich, ziemheh gross. Schleimcanäle bilden vorn, zwischen den Augen- und Nasenlöchern eine hübsch geschwungene Lyra, ausserdem hinten auf den Wangen eine eiförmige Furche. Die sehr langen Hauptstirnbeine nehmen an der Umgrenzung der Augenhöhlen keinen Theil. Hinterstirnbein und Postorbitalia ungewöhnlich lang. Vorderstirnbein halb so lang als Frontale, den Vorderrand der Orbita bildend. Scheitelbeine und Zittel, Handbuch der Palaeontologie. III. Bd. 26 Fig. 391. Bestaurirter Schädel von Tremato­saurus Brauni Burmeister, aus dem Buntsandstein von Bernburg, nat. Gr. (Nach Burmeister.)

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