Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. II. Band: Mollusca und Arthropoda (München und Leipzig, 1885)
V. Stamm. Mollusca, Weichthiere - B. Mollusca (s. str.) - 3. Classe. Cephalopoda. Kopffüsser - 1. Ordnung. Tetrabranchiata. Vierkiemener
Aramonoidea. 447 verziert. Nabel eng, Externtheil schmal, von dünnen Randkielen oder Knotenreihen begrenzt. Suturlinie Ceratitenartig. Die Hauptloben gezähnt, die Sättel ganzrandig oder mit schwachen Zahneinschnitten. Die Hilfsloben und Sättel zuweilen ganzrandig. Trias. Vom Buntsandstein an bis zum Keuper. Etwa 20 Arten. Aus den Alpen, Spitzbergen, Himalaja, Saltrange und Idaho. M. Hedenströmi Keys, sp., M. Buchianum de Kon. sp., M. gracilitatis White, M. Caprilense Mojs., M. Beuttense Beyr. sp., M. Khanikoffi Opp. sp., M. proximum Opp. sp. Xeno discus Waagen. (Ophiceras Griesbach, Meekoceras p. p. Hyatt.) Schale scheibenförmig, ziemlich weitgenabelt, Umgänge wenig umfassend, aussen gerundet, die Seiten glatt oder mit einfachen faltigen Rippen verziert. Wohnkammer lang, beinahe einen Umgang einnehmend. Suturlinie Ceratitenartig; Sättel ganzrandig, Loben im Grunde einfach gezackt; nur 2 Loben auf den Seiten ; Siphonallobus durch einen Medianhöcker getheilt. Antisiphonallobus zweispitzig. In Permocarbon - Schichten der Saltrange und in der Trias von Ostindien. 12 Arten. X. plicatus Waag., X. carbonarius Waagen (Saltrange). Hu ngarites Mojs. (Otoceras Griesb.) Unterscheidet sich von Meekoceras lediglich durch den Besitz eines hohen Mediankieles zwischen den beiden Randkielen des Externtheiles. Carbon und Trias. 20 Arten. H. Djoidfensis Abich. (Carbon von Djoulfa in Armenien), H. Strombecki Griepenkerl (Muschelkalk), H. Elsae Mojs. (Keuper von Esino). Carnites Mojs. Flach scheibenförmig, enggenabelt, Externtheil zugeschärft, von zwei schwachen Kielen begrenzt. Oberfläche mit Sichelstreifen und Sichelrippen. Suturlinie aus zahlreichen einfach gezähnten Sätteln und Loben zusammengesetzt; zwischen dem ersten Lateral- und Siphonallobus sind Adventivloben eingeschaltet. Die inneren Umgänge gleichen ausgewachsenen Meekoceras oder Hungarites. Einzige Art C. floridus Wulfen sp. in den Raibier Schichten (Keuper) der Alpen. G-gmnites Mojs. (Gruppe der Psilonoti p. p. Beyr.). Schale flach scheibenförmig, mehr oder weniger weitgenabelt ; Umgänge langsam anwachsend, aussen gerundet; die inneren glatt, die späteren öfters mit einfachen Faltenrippen. Suturlinie fein zerschlitzt. Siphonallobus breit, durch einen ansehnlichen Secundärhöcker getheilt; die 2 Lateralloben wohl entwickelt, tief, mit vielen ästigen Einschnitten. Die vielästigen Sättel besitzen zackige Endungen. Auf den zweiten Lateralsattel folgen 3—4 schräg nach rückwärts verlaufende Auxiliarloben und Sättel, welche einen tiefen Nahtlobus bilden. Fig. 627. Gymnites Palmai Mojs. Muschelkalk. Schreyer Alp hei Gösau.