Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. II. Band: Mollusca und Arthropoda (München und Leipzig, 1885)

VI. Stamm. Arthropoda, Gliederthiere - 2. Abtheilung. Arthrostraca. Burm - 1. Ordnung. Isopoda. Asseln

Crustacea. Stomatopoda. 667 Von der Unterseite sind 11 Segmente bekannt. Die halbkreisförmigen, hinten bogenförmig gerundeten Sterna liegen wie Schuppen über einander ; sie werden jederseits theilweise von grossen abgerundeten Blättern bedeckt, neben welchen die grossen dreieckigen Basalglieder der Füsse liegen. Die 10 erhaltenen Fuss­paare sind kräftige Schreit- oder Schwimmbeine. An den besser erhaltenen zählt man ausser dem Basalglied 4— 5 kurze Segmente und ein letztes stark verlängertes Endglied, das vielleicht getheilt war. Eine wesentliche Differenz zwischen den vorderen (Pereiopoden) und hinteren Gliedmassen (Pleopoden) lässt sich nicht nachweisen. Die bis jetzt bekannten Fragmente dieser merkwürdigen Gattung stammen aus der Steinkohlenformation von Saarbrücken (A. armata Jord. , A. affinis Goldb.), Schlesien und England A. (Eurypterus ) mammatus Salt.). ? Necrogammarus Woodw. (Transact. Woolhope Nat. Field Club 1870). Ein von Huxley und Salter (Mem. geol. Survey, Monogr. I taf. XIII fig. 7) der Gattung Eurypterus zugeschriebenes sehr unvollständiges Fragment aus dem oberen Silur wird von H. Woodward als Ampbipode gedeutet. 2. Familie. Urdaidae Kunth. TJrda Münst. emend. Kunth (Reckur Münst.) (Fig. 851). Körper gestreckt, Kopf quadratisch, Augen sehr gross, die ganze Länge des Kopfes einnehmend. Oberlippe gross, vorspringend, daneben zwei noch weiter vorragende Mandibeln. Antennen kurz. Thorax aus 5 freien mit Epimeren und Schreitbeinen versehenen Segmenten zusammengesetzt. Hinterleib mit 6 kurzen Seg­menten und einer grossen Schwanzflosse. Lithographischer Schiefer des oberen Jura in Bayern. 2 Arten. TJ. rostrata und punctata Mstr. Kunth vereinigt die Gattungen TJrda und Reckur und reducirt die fünf von Graf Münster vorgeschlagenen Arten auf zwei. Da sich TJrda keiner lebenden Isopoden-Gattung zur Seite stellen lässt, so errichtet Kunth dafür eine besondere Familie (Urdaidae), welche mit den Anceiden und Aegiden einige Verwandtschaft zu besitzen scheint. 3. Familie. Aegidae Gerst. Körper langgestreckt , nicht einrollbar. Augen gross. Innere Fühler kürzer als die äusseren. Beine schlank, die á hinteren länger als die 3 vorderen nach vorn gerichteten. Abdominalsegmente frei, das letzte gross, schildförmig. Die Spaltfüsse breit, lamellös, das sechste Paar mit dem Telson die Schwanzflosse bildend. Aegites v. Ammon (.Aegaf Kunth). Eine 17 m m lange und 7 m m breite Assel, aus dem lithographischen Schiefer von Solnhofen (A. Kunthi v. Ammon) gehört nach dem allgemeinen Habitus zu den Aegiden. Das Pereion besteht aus 7, das Pleon aus 6 oder 7 Segmenten. Das Telson verschmälert sich nach hinten, daneben liegen die spateiförmigen hintersten Spaltfüsse. Zittel, Handbuch der Palaeontologie. I. 2. Abth. 45 Fig. 851. TJrda rostrata Münst.Lithogra­phischer Schie­fer von Soln­hofen, Bayern. Nat. Gr. (Nach Kunth.)

Next

/
Oldalképek
Tartalom