Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. II. Band: Mollusca und Arthropoda (München und Leipzig, 1885)

V. Stamm. Mollusca, Weichthiere - B. Mollusca (s. str.) - 1. Classe. Lamellibranchiata. Blätterkiemener, Muscheln - 1. Ordnung. Asiphonida. Woodward

60 Mollusca. Lamellibraucliiata. überflüssig, da die Zahl der fossilen Arten weit hinter den lebenden zurück­bleibt und auch die Mannigfaltigkeit der letzteren bei weitem nicht erreicht wird. Yon vielen Autoren wird Margaritana wegen der Verkümmerung der leistenförmigen Seitenzähne als selbständige Gattung aufrecht erhalten. Die ältesten fossilen Unionen sind aus Purbeck-Schichten bekannt'); aus dem Wälderthon Englands und Norddeutschlands wurden schon von Sow erb y und Dunk er einige wohl erhaltene Arten (U. por rectus Sow., U. MenJcei Dunk., U. Valdensis Mant. etc.) nachgewiesen ; in der mittleren und oberen Kreide der österreichischen Alpen (U.cretaceus Zitt.), von Südfrankreich (U. Toulouzani Math.) und Nordamerika (U.priscus M. u. H.. U. Danae M. u. H.) mehren sich die Formen etwas, gewinnen jedoch erst im Tertiär eine beträchtlichere Verbreitung. Die eocänen Arten finden sich vorzüglich im Pariser Becken (Z7. truncatosus Mich., U. Michaudi Desh.) und in Nordamerika. Unter den älteren miocänen Formen zeichnen sich TJ. flabeltatus Goldf., U. Wetsleri Dunk, und U. Eseri Krauss durch Häufigkeit aus. Herr S. Clessin hat bei Häder unfern Dinkelscherben neben U. flabeltatus auch trefflich erhaltene Perlen entdeckt. Zahlreiche, schön erhaltene Unionen (26 Arten) liefern die obermiocänen Congerienschichten von Croatien und Slavonien (Brusina, Fossile Binnenmollusken aus Dalmatien, Croatien und Slavonien, Agram 1874. Neumayr und Paul, Die Congerien­und Paludinen-Schichten Slavoniens: Abh. k. k. geol. Reichsanst. 1875). Im Diluvium sind mehrere noch jetzt lebende Arten (U. batavus Nilss., U.pictorum L.) verbreitet. Gegenwärtig existiren etwa 500 Species. Fig. 85. Vnio Stachei Neumayr. Congerienschichten. Sibinj, Slavonien. (p und x Hilfsmuskeleindrücke.) Subgenus: Uniocardium Capellini. Sch. quer verlängert, sehr ungleich­seitig; Unterrand ausgebuchtet. Von den Wirbeln beginnen einige scharfe, nach hinten gerichtete Rippen, welche allmählich verschwinden. Rechte Klappe mit einem schiefen, etwas gespaltenen, linke mit einem breiten wulstigen Schlosszahn. Hintere Seitenzähne fehlen. Congerienschichten von Sterza di Lacatica. Anodonta Cuvier (Anodon Oken, Limnaeoderma Poli, Hemiodon Swain­son etc.). Ungleichseitig, dünnschalig, länglich, in der Jugend zusammengedrückt, im Alter gewölbt, mit dicker Epidermis, häufig von ansehnlicher Grösse. Schloss­') F. Sandberger, Die Land- und Süsswasser-Conchylien der Vorwelt. Wies­baden 1870 — 75. Die von Goldfuss und R. Ludwig (Palaeontographica Bd. VIII) U- A. aus älteren Formationen beschriebenen Unionen gehören zu anderen Gattungen.

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