Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. II. Band: Mollusca und Arthropoda (München und Leipzig, 1885)

V. Stamm. Mollusca, Weichthiere - B. Mollusca (s. str.) - 1. Classe. Lamellibranchiata. Blätterkiemener, Muscheln - 1. Ordnung. Asiphonida. Woodward

44 Mollusca. Lamellibraucliiata. tritt des Byssus und zwei hintere für die Athmungs- und Afterröhren besitzt. Manche Autoren stellen darum Dreissena zu den Cyreniden. Auch die mikro­skopische Schalenstructur weicht von Mytilus ab; unter der Epidermis befindet sich eine ziemlich dicke prismatisch - zellige Schalenschicht; der Perlmutter­Überzug der Innenseite fehlt. In Miocän- und Pliocänschichten des mittleren und östlichen Europas ist die Gattung ausserordentlich verbreitet und erfüllt zuweilen ganze Schichten mit ihren Schalen. -Die grössten, breit vierseitigen Formen finden sich in den sog. „Congerienschichten" von Oesterreich und Ungarn (D. subglobosa Partsch sp., D. rhomboidea Hoernes, D. Partschi Czizek sp.); schmälere dreieckige Arten sind: I). spatliülata Partsch, D. Basteroti Desh. , D. clavaeformis Krauss, I). amygdalina Dunker. Eine wichtige Leit­muschel für den Litorinellenkalk des Mainzer Beckens ist D. Brcirdi Faujas sp. Subgenus: Dreissenomya Fuchs. Sch. länglich, Vorderseite gerundet; vorderer Muskeleindruck auf einem callösen Vorsprung, Manteleindruck mit mehr oder weniger tiefer Bucht. Miocän. D. Schröckingeri Fuchs. 8. Familie. Prasinidae. Stoliczka. Schale länglich , sehr ungleichseitig , vorn mehr oder iveniger verschmälert. Vorderer Muskeleindruck stärker vertieft und kleiner als der hintere , welcher meist getheilt erscheint. Schlossrand zahnlos oder mit einem kräftigen ver­längerten Zahn. Oberfläche meist glatt oder mit Zuwachsstreifen. Band äusserlich. Die Mehrzahl der hierher gehörigen Formen ist ausgestorben; die wenigen noch überlebenden Gattungen besitzen einen geringen Artenreichthum und meist eine kleine Verbreitung. Nur von einer einzigen (Phaseolicama) ist auch das Thier bekannt, welches am meisten Aehnlichkeit mit jenem von Dreissena zu besitzen scheint. Modiolopsis Hall (Cypricardites p. p. Conrad) (Fig. 57). Länglich ge­wölbt, Wirbel subterminal, dicht genähert, wenig vorragend; Vorderseite abge­rundet, etwas verschmälert ; Schloss zahnlos; Schlossrand lang, fast ge­rade, mit feiner Bandfurche. Ventral­rand in der Mitte meist eingebuchtet ; vorderer Muskeleindruck vertieft und gross, hinterer undeutlich. Zahl­reiche Arten in der Silurformation von Nordamerika. Modiomorpha Hall (1870. 23 t h Ann. Report N. York State Mus. 1. 14 fig. 14.15). Wie Modio­lopsis, aber Schloss mit einem schräg nach hinten gerichteten Zahm Devon. Nordamerika. Hippomya Salter (Woodward, Manuel 2 a ed. p. 423). Devon. Ch aenocar dia Meek u. Worthen (Lunulacardium p. p. Mstr., vgl. S. 36). Devon. Kohlenkalk, Fig. 57. Modiolopsis modiolaris Conr. sp. Unt. Silur. Cincinnati, Ohio.

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