Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. I. Band: Protozoa, Coelenterata, Echinodermata und Molluscoidea (München und Leipzig, 1880)

II. Stamm. Coelenterata, Pflanzenthiere - 1. Classe. Spongiae. Seeschwämme - 5. Ordnung. Lithistidae. O. Schmidt

154 Coeleiiterata. Spongiae. Canäle steiler und verlaufen schliesslich als Verticalröhren in den Stiel. Aussen­seite fein porös oder mit runzeliger Deckschicht überzogen. Skelett aus knorrigen, ästigen, mit warzigen Höckern besetzten Lithistidenkörperchen bestehend. Sehr häufig und meist von Feuerstein ausgefüllt in der oberen Kreide der Touraine und Normandie. Ar abescula, Corallistes, Mae Andreivi a etc. Recent. VerrucuUna. Zitt. (Fig. G8.) Unregelmässig trichter-, napf-, ohr- oder blattförmig, häufig gebogen, mit kurzem Stiel aufgewachsen oder sitzend, Rand abgerundet. Oscula nur auf der oberen (resp. inneren) Seite auf warzenartig hervorragenden Erhöhungen _befindlich. Die untere (äussere) Wand ist mit Poren versehen. Von den Osculis dringen ziemlich weite gebogene Canäle etwa bis in die Mitte der dicken Wand ein und nehmen dabei von allen Seiten Capillarröhrchen auf. Die kleinen, länglichen, vielfach verästelten und ge­krümmten Skeletkörperchen sind zu anastomosirenden Faserzügen verflochten, welche dem unbewaffneten Auge wie ein wurmförmiges Geflecht erscheinen. Die etwas verdichtete Oberfläche wird von jungen, eng verflochtenen Skelet­elementen gebildet. Stabnadeln von verschiedener Form und Grösse liegen zuweilen auf der Oberfläche. In der oberen Kreide und im Pläner verbreitet. Amphithelion. Zitt. Wie VerrucuUna, aber beiderseits mit warzigen Osculis; die der Innenseite meist grösser als die äusseren. Kreide. Sponyia osculifera Phil. Stichophyma. Pomel. Einfach, seltener ästig, walzen-, keulen-, kreisei­förmig oder knollig. Auf dem Scheitel befinden sich einige in der Regel um­randete und etwas vorstehende Oeffnungen von Verticalcanälen, welche fast die ganze Höhe des Schwammkörpers durchbohren. Auch auf den Seiten sind meist warzenartig hervorragende Oscula vorhanden, die mit horizontalen Canälen in Verbindung stehen, oder dieselben sind durch einfache rundliche Oeffnungen ersetzt. Ausser den grösseren Vertical- und Horizontalcanälen sind noch ganz feine von der Centralaxe nach der Peripherie ausstrahlende Radialcanälchen vorhanden. Die Basis ist meist verengt, aber nicht gestielt. Das Skelet besteht aus kleinen, kurzen, gekrümmten, unregelmässig in mehrere Aeste vergabelten Körpern, welche allseitig mit kurzen, wurzelartigen Fortsätzen besetzt sind. An der Oberfläche drängen sich dieselben zuweilen dicht zusammen und bilden eine dem unbewaffneten Auge fast glatt erscheinende Deckschicht. Mittlere und obere Kreide. Manon turbinatum Roem. Allomera, Pleuromera, Meta, Marisca Pom. Im Miocaen von Oran. Pomelia Zitt. Recent. Jer ei ca. Zitt. (Fig. 69.) (Jerea , Polyjerea p. p. auct.) Einfach oder zu­sammengesetzt, cylindrisch, kreisel-, birn-, keulen- oder umgekehrt kegelförmig, kurzgestielt und mit horizontal ausgebreitetem scheibenartigem Fuss festge­wachsen. Scheitel abgestutzt oder mit seichter Grube, die Mündungen einer

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