Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. I. Band: Protozoa, Coelenterata, Echinodermata und Molluscoidea (München und Leipzig, 1880)

Übersicht des Thierreichs

Uebersicht des Thierreiclis. Bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es kein scharf ge­gliedertes zoologisches System. Man hielt sich an die Aristotelische Ein­teilung des Thierreichs, bis Linné durch Einführung einer binomischen Nomenclatur und durch Aufstellung von sechs präcis definirten Classen (Säugethiere , Vögel, Amphibien, Fische, Insecten, Würmer) den Grund zur neueren Systematik legte, welche seitdem namentlich durch Cuvier, Lamarck, Baer u. A. durchgreifende Verbesserungen erfahren hat. Cuvier vertheilte sämmtliche Thiere nach ihren Organisationsver­hältnissen in 4 grosse Abtheilungen (embranchements , Kreise, Typen), denen er einen bestimmten unveränderlichen Bauplan zuschrieb. Von den vier Cuvier'schen Kreisen: Wirbelthiere (Vertebrata) , Weichthiere (Mollusca), Gliederthiere (Articulata) und Strahlthiere (Radiata), sind die beiden letzteren wieder weiter zerlegt worden , so dass die neueren zoologischen Lehrbücher 5, 6, 7, zuweilen sogar 8 verschiedene Haupt­abtheilungen enthalten. In der nachfolgenden Uebersicht sind die im vorliegenden Werke angenommenen 7 Hauptstämme des Thierreichs nach ihren wesentlichsten Merkmalen charakterisirt. *) 1. Stamm. Protozoa. Urthiere. Organismen von meist mikroskopischer Kleinheit, ohne eine bestimmte typische Form, ohne zellig gesonderte Organe, mit vorwiegend ungeschlechtlicher Fortpflanzung. Classen: Monera, RMzopocla, Infusoria. 2. Stamm. Coelenterata. Pflanzenthiere. Thiere mit zellig differenzirten Organen, mit einem für Verdauung und Circulation gemeinsamen Leibesraum, meist von radialem (seltener von seitlich *) Ausführlicheres bei Claus, Grundzüge der Zoologie. 3. Aufl. Marburg und Leipzig. 1874 — 75,

Next

/
Oldalképek
Tartalom