Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. I. Band: Protozoa, Coelenterata, Echinodermata und Molluscoidea (München und Leipzig, 1880)

II. Stamm. Coelenterata, Pflanzenthiere - 1. Classe. Spongiae. Seeschwämme - 5. Ordnung. Lithistidae. O. Schmidt

162 Coeleiiterata. Spongiae. verästelt sind, so dass an den Vereinigungsstellen der Arme dicke, aus wurzel­artigen Fasern bestehende Polster entstehen. Die kurzen Canäle der 4 Arme bilden im Centrum ein vierstrahliges Kreuz. Die Oberfläche des Schwamm­körpers ist an gut erhaltenen Exemplaren mit zahlreichen Gabelankern belegt, deren verlängerter Schaft gegen Innen gerichtet ist. Ausser diesen Gabelankern kommen noch zahlreiche Stabnadeln von verschiedener Form und Grösse und vereinzelte kleine Anker mit 3 zurückgebogenen einfachen Zinken vor. Kreide. Tr achysy con. Zitt. Feigen- bis länglich eiförmig, gestielt, mit röhren­förmiger Centraihöhle, auf deren Wand die Ostien der ziemlich groben Radial­canäle liegen. Oberfläche mit conischen , zugespitzten Warzen besetzt , von deren Gipfel feine Furchen nach allen Seiten ausstrahlen. Der Stiel und der unterste Theil des verdickten Schwammkörpers sind glatt, nur mit porenförmigen Ostien versehen, zuweilen mit einer runzeligen Kieselhaut überzogen. Skeletkörperchen ziemlich gross, unregelmässig vierstrahlig. Die 4 dicken und kurzen Hauptarme kurz und glatt, an den Enden in mehrere knorrige Aestchen vergabelt. Kreide. Plocoscyphia muricatum Roem. Siphonia. Park. (Fig. 75.) (Choanites Mant. , Caricoides Guett., Hallirhoa Lamx., Siphoneudea From.) Feigen-, birn- oder apfelförmig, zuweilen durch Einschnürungen lappig, gestielt, selten ungestielt. Scheitel mit tiefer Centraihöhle, auf deren Wand sich die meist in Längs- und b Querreihen geordneten Ostien von Ausfuhrcanälen befinden. Diese ziemlich weiten Canäle verlaufen bogenförmig , pa­rallel dem äusseren Umfang des Scbwammes, werden gegen die Mitte hin aber immer steiler und stellen sich schliesslich senkrecht, indem sie als Röhrenbündel in den Stiel und die Wurzel fort­setzen. Die Bogencanäle nehmen gegen Aussen an Stärke ab und beginnen an der Oberfläche in mehreren feinen Röhrchen, welche sich vereinigen und dann der Cloake zulaufen. Ausser diesen Hauptcanälen sind noch zahlreiche schwächere Einströmungscanäle vorhan­den, welche schräg von Innen nach Aussen verlaufen, die Bogencanäle kreuzen und an der Oberfläche in vertieften runden Ostien beginnen. Fig. 75. Siphonia tulipa. Zitt. Aus dem Grünsand von Blackdown. a Exemplar in natürl. Grösse vertical durchgeschnitten, b Exemplar mit Stiel und Wurzel. 1i 2 natürl. Grösse (nach Sowerby).

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