Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. I. Band: Protozoa, Coelenterata, Echinodermata und Molluscoidea (München und Leipzig, 1880)

II. Stamm. Coelenterata, Pflanzenthiere - 1. Classe. Spongiae. Seeschwämme - 4. Ordnung. Tetractinellidae. Marshall

144 Coele iiterata. Spongiae. Zu den Suberitidinae gehören nachstehende fossile Gattungen: Opetionella. Zitt. Knollig oder rindenförmig, Skelet aus 3—10 mm langen, parallelen, beiderseits zugespitzten Stabnadeln bestehend. 0. radians Zitt. aus dem Cuvieri-Pläner von Salzgitter bildet mehrere Zoll grosse Knollen ; 0. jurassica Zitt. findet sich in Brauneisenstein umgewandelt in kleinen Stücken in den Impressaschichten von Geislingen. ScoliorhapJiis. Zitt. Massiv, knollig oder krustenförmig, zuweilen aus mäan­drisch verschlungenen Blättern zusammengesetzt. Skelet aus wellig gekrümmten, knorrigen Cylindern und stumpfspitzen, glatten Stabnadeln bestehend. Oscula und Canalsystem nicht nachweisbar. Sc. cerebriformis Zitt. aus der oberen Kreide vom Sutmerberg bei Goslar. Isolirte einaxige Kieselnadeln verschiedener nicht näher bestimm­barer Monactinelliden, sowie die charakteristischen Klammern und grab­scheitähnlichen Gebilde von Esperia (Fig. 57 1 6- 1 6) sind von Ehren­berg (Mikrogeologie), Carter und Zittel in grosser Zahl aus Tertiär­und Kreideablagerungen beschrieben und abgebildet worden. 4. Ordnung. Tetractinellidae. Marshall. Skelet aus regelmässig gebildeten Kieselkörpern, welchen das Axenkreuz einer dreikantigen, gleichseitigen Pyramide zu Grunde liegt, ferner aus einaxigen Nadeln, vielaxigen und dichten Kieselgebilden bestehend. Die Entwicklung von vierstrahligen Sternen (spanischen Reitern), Ankern mit 3 oder 6 Zinken und anderen Kieselgebilden, mit 4 unter con­stantem Winkel zusammentreffenden Axencanälen cliarakterisirt diese Ord­nung. Carter rechnet sie zu den Holorhaphidoten, doch gehören von diesen nur die Familie der Pachytragiden und ein Theil der Pachastrellideii hierher. Von den 0. Schmidt'sehen Gruppen entsprechen die An­corinidae und Geodinidae genau der Ordnung der Tetractinellidae. Sowohl die Ancoriniden, als auch die mit einer Rinde von Kiesel­kugeln und Kieselsternen versehenen Geodiniden finden sich in fossilem Zustand; allerdings wird ihre Anwesenheit meist nur angedeutet durch isolirte Nadeln und Anker. In dieser Weise sind die Gattungen Geodia, Steletta , Tetluja , Bereites durch Carter*), Wright**), Rutot***) und Zitt elf) in der oberen *) Carter, H. W. On fossil Sponge spicules of the greensand. Annals and Magaz. nat. hist. 1871. 4. Ser. Vol. VII. p. 112. **) Wright, P. Report of Belfast Naturalist's field Club 1873. Appendix. ***) Rutot. Annales de la Société malacologique de Belgique 1874. Vol. IX. f) Zittel, K. A. Ueber Coeloptychium. Ein Beitrag zur Kenntniss der Organi­sationsverhältnisse fossiler Spongien. Abhandlungen der k. bayer. Akad. der Wissen­schaften. II. Cl. 187G. Bd. XII.

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