Dr. Tóth Sándor (szerk.): A Bakonyi Természettudományi Múzeum Közleményei 10. (Zirc, 1991)

DR. TÓTH SÁNDOR: Adatok a mocsári szúnyog, Mansonia (Coquillettidia) richiardii (Ficalbi, 1889) életmódjához és magyarországi elterjedéséhez (Diptera: Culicidae)

BEITRÄGE ZUR KENNTNISS DER LEBENSWEISE VON MANSONIA (COQUILLETTIDIA) RICHIARDII (FICALBI, 1889) UND IHREN VORKOMMENS IN UNGARN (Diptera: Culicidae) Die Erforschung der Stechmücken, die in Ungarn im Grunde genommen schon seit dem Anfange unseres Jahrhunderts - wenn auch nicht sehr intensiv - getrieben wurde, ist in der ersten Hälfte der 30er Jahre in den Mittelpunkt des Interesse geraten und zwar zum Teil wegen des Kampfes gegen die Malerie, zum Teil wegen des Schutzes von den Stechmücken. Ferenc MIHÁLYI und seine Mitarbeiter haben in plan­mässiger Arbeit kartographische Aufnahmen über die Mückenfauna des Plattensee-Küstengebietes sowie mehrerer Kurorte durchgeführt und ausserdem machten sie Vorschläge für eine praktische Verwirklichung des Kampfes gegen die Stechmücken (MIHÁLYI 1939, 1941, 1942, 1959, LÖRINCZ-MIHÁLYI 1938, MAKARA-MIHÁLYI 1943, SOÓS-MIHÁLYI 1952, MIHÁLYI et al. 1952, 1954, 1955, MIHÁLYI­GULYÁS 1963). Die erste Angabe über das Vorkommen der Art Mansonia richiardii in Ungarn wurde am Anfange unseres Jahrunderts von Kálmán KERTÉSZ (1904) mitgeteilt. Unter den 4505 Stechmücken-Exempla­ren, die in den Jahren 1950-1951 von Ferenc MIHÁLYI und Árpád SOÓS im Küstengebiet des Platten­sees gesammelt worden waren, gehörten 341 Exemplare zur Gattung Mansonia und das war 4,57% des ganzen gesammelten Materials. Von dieser Zeit an wurde aber die Mückenfauna des Plattensee-Gebietes bis zum Anfange der 1970er Jahre eingehender nicht erforscht. Das Problem der Mücken des Platten­See-Gebietes ist dann am Anfange der 70er Jahre von neuem in den Mittelpunkt des Interesse geraten. Eingehendere Untersuchungen über die Mückenfauna des Plattensee-Gebietes wurden im Jahre 1973 von István KECSKEMÉTI und Verf. ins Gang gesetzt. Schon die in den ersten Jahren gewonnenen Resul­tate brachten den Beweis, dass es sich im Laufe der vergangenen 20 Jahre tiefgreifende Umwandlungen in der Stechmückenfauna des Küsten-Gebietes des Plattensees vollzogen hatten. In der ersten Hälfte der 70er Jahre konnte ein zweifelloser Vorstoss der Population von Mansonia richiardii festgestellt werden. In den Jahren von 1973 bij 1977 war die Häufigkeit von Mansonia unter den Mücken, die während des Stechens gefangen worden waren, 53% - gegenüber der Häufigkeit von 7% in den Jahren 1950-1951 (KECSKEMÉTI-TÓTH 1981). In den 15 Jahren von 1973 bis 1987 wurden im Plattensee-Gebiet während des Stechens rund 45 Tausend Mücken gesammelt. 45% dieser Mücken gehörten zur Art Manso­nia richiardii. Die grosse Zunahme der Population parallel mit der Verschlechterung der Wasserqualität des Plattensees. Es liegt an Hand zwischen den beiden Fakten jeinen Zusammenhang anzunehmen. Im Laufe der letzten 15-20 jähre verursachte diese Art vor allem in der Umgebung des Plattensees oft kaum ertragbare Mückenplage. Zur Zeit stehen uns von 186 Punkten des Landes Angaben über Mansonia zur Verfügung. In Kenntniss der Verbreitung der Art kann angenommen werden, dass sie im Ungarn überall angetroffen werden kann, und zwar in Biotopen, in welchen die ökologischen Bedingungen den Bedürfnissen der Art entsprechen. (Eine Ausnahme bilden vielleicht die höher liegen den Gebiete unserer Berglandschaften). Charakteristisch für die Gattung Mansonia ist die Gestalt und Lebensweise ihrer Larve und Puppe, beide weichen von jenen sämtlicher anderer Mückenarten ab. Sowohl die Larven als auch die Puppen bohren ihre Lauftröhre in den Wurzel von Wasserpflanzen, sie befestigen sich damit und auch ihren Oxygenbedarf decken sie aus den Geweben der Pflanze. Weder die Larven, noch die Puppen erheben sich auf die Oberfläche des Wassers und eben deshalb ist es nicht leicht sie zu finden. (Auch in Ungarn ist es nur in den letzten Jahren gelungen diese Mückenart zu sammeln, trotzdem, dass schon früher mehrere Zoologen dies versucht hatten). Zum ersten Male wurde die Art bei dem Külső tó (Äussere See) in Tihany gefunden. Die Entwicklung der Larven dauert manchmal 10 Mona­te lang und eben deshalb können sie sich nur in ständigem Gewässer entwickeln. Die Verpuppung beginnt in der ersten Hälfte von Mai, die Imagines schwärmen aber nur in der zweiten Hälfte des Monates aus und die Ausschwärmung dauert - unter Umständen - bis Mitte August. Verf. untersuchte was für Pflanzenarten sind es, an deren Wurzeln die Larven dieser Mückenart festsit­zen. Seine Erfahrungen lassen es vermuten, dass Mansonia richiardii-Larven die Arten Typha latifolia, Phragmites communis und Carex elata bevorziehen. Gesammelt wurden Mansonia-Larven vom Verf. noch an den Wurzeln von Typha angustifolia, Carex riparia, Carex gracilis, Utricularia vulgaris und Sagittaria sagittifolia. Ein einziges Exemplar konnte auf Ceratophilum demersum gesammelt werden. Der grösste Teil der Mansonia-Larven wurde vom Verf. auf der Halbinsel Tihany, und zwar am Külső­tó (Äussere See) gesammelt (über 1200 exemplare). Weitere bekannt gewordene Fundorte sind folgende: Bucht von Bázsa, Fenékpuszta am Plattensee, Bugaszegi berek (Fonyód). Insel Szúnyog und Dinnyés (Velence See), Bujtos (Nyíregyháza).

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