Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása III.; C sorozat 4. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)
TANULMÁNY - TÓTH GERGELY : Bél Mátyás leírása Sopronról és Sopron vármegyéről: a mű és forrásai
zen." (§ XIV) In der Erzählung der Geschehnisse des Jahres 1683 versuchte er die Leser mit all seinen Kräften zu überzeugen, daß die Stadt keine andere Wahl hatte, als sich den Truppen von Thököly zu ergeben, und er schließt seine Argumentierung folgendermaßen: „Noch dazu kam der nachdrückliche Rat des Klerus, des Adels und besonders der Jesuiten, daß die Bürger so bald wie möglich die Stadt übergeben, und mit dieser Vorsieht das ausgezeichneteste Gut der Heiligen Krone in dieser Gegend bewahren sollten: durch dieses Verfahren tun sie dasselbe, wie einst, während des Thronfolgekrieges von König Ulászló und Kaiser Maximilian, welche Tat damals nicht nur harmlos, sondern sogar lobenswert war." (§ XXIX) Bél zog also selbst zwischen den zwei Ereignissen eine Paralelle. Er hielt die Kapitulation in beiden Fällen für unvermeidlich und gleichzeitig auch für ersprießlich, durch welchen Schritt die Ödenburger „den Schmuck der Krone", also ihre eigene Stadt für den König beispielhaft bewahrten. Bél meinte jedoch, daß König Leopold I. 1683 überhaupt nicht nachsichtsvoll war: nach der Flucht der Truppen von Thököly ließ er die Stadtoberhäupter — wie oben schon erwähnt — gefangennehmen, und verordnete eine Untersuchung gegen sie. Es gab aber in der Geschichte der Stadt einen Fall, wo auch Bél keine „Entschuldigung" für das Ergeben fand — er konnte deswegen das positiv gezeichnete Bild der Ödenburger nur mit starken Entstellungen und mit dem Verschweigen der Tatsachen bewahren. Es handelt sich um die Hereinlassung von Gábor Bethlen und seiner Truppen. In dieser Erzählung wimmelt es von Fehlern und Lügen. Im Text lesen wir folgendes: „Bethlen's Soldaten [...] zogen sich dorthin und umschließen die Stadt, und sie hörten mit der Belagerung nicht auf, bis die Stadt besiegt wurde und sich ergab. Man kann sich ein solches Gemetzel und eine solche Grausamkeit kaum vorstellen, was der Feind nicht durchgeführt hätte. Man erbarmte sich weder der weltlichen Gebäude noch der Kirchen. Die Stadt war dem Feind völlig ausgeliefert, bis sie nach der Vertreibung der Ungarn wieder in königlichen Besitz geriet." (§ XXV) In Wirklichkeit gab es jedoch keine Belagerung, die Stadt öffnete seine Toren vor Bethlen freiwillig, der am 30. November l6l9 friedlich einzog, und obwohl eine Wache in der Stadt blieb, weiß die Payr-Stadtchronik über keine Schaden oder keine Auseinandersetzungen. 89 Die Behauptung, daß Graf Dampière mit seinen Heeren die Stadt zurückerobert hätte, hält auch nicht stand (§ XXV). Der kaiserliche General griff Ödenburg wirklich an (am 21. Dezember 1619), aber er verheerte nur die Vorstadt, dann zog er sich für 2400 Taller Kriegskontribution zurück. 90 Zur Entschuldigung von Bél können wir natürlich vorbringen, daß er sich bei der Darstellung der Ereignisse — da es vielleicht nichts besseres gab — auf das Werk des stark höfisch gesinnten K<; Payr krónika, 14. Siehe noch: SIMKOVICS I960, besonders 262.; FRIED István: A lakompaki csata. (Adatok Bethlen Gábor s a régi Sopron és megye kapcsolatához.) [Die Schlacht zu Lackenbach. Angaben zu den Verbindungen zwischen Gabriel Bethlen, des alten Ödenburg und des Ödenburger Komitats] SSz, 1966. 218-224., besonders 218-219. <; " Payr krónika. 14., bzw. Simkovics I960. 262. Siehe noch: Die Anmerkung von Kincses Katalin Mária zum Text in Bél: Sopron vm. I. 157., 200. Anmerkung 320.