Bírósági Könyv 1423-1531; A sorozat, 2. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2005)

Die Sprache des Ödenburger Gerichtsbuches (János Németh)

Stelle von nhd. /p f / (=<ph-> oder <pf->) sowie <schw-> an der Stelle von nhd. <schw-> (im GB steht hier in der Regel <sw->), das häufige <-kch(-)> an der Stelle von nhd. <-k(-)> (s. auch oben), die häufige Verwendung von <b-> und <w-> in der Posi­tion von nhd. <w-> und <b-> bzw. die verstärkte Verwendung von <ä> für die Be­zeichnung morphologischer Ableitungen. Der Leser wird wesentlich mehr Schreibweisen als die genannten finden, von denen er annehmen kann, sie charakterisierten die Sprache von Händen (oder Artikeln). Wegen der fehlenden Vergleichbarkeit dieser Artikel mit der unmittelbaren Umgebung (eine Folge der Korpusgegebenheiten) bleiben diese Vermutungen zunächst nur Annahmen. 13 Anhand der bisherigen Untersuchung scheint sich die Sprache der folgenden Artikel oder Artikelgruppen signifikant von der Sprache ihrer Umgebung zu unterscheiden: §. 18 — 38. (ausgenommen 30.), 64, 69, 267, 411, 412, 413., 425a.-b., 435, 449.-460, 477, 484, 574. Im Falle der Artikelgruppen lassen sich nur ungefähre Grenzen ziehen, die Grenzziehung hängt von dem Vorhandensein oder Fehlen der vergleichbaren Daten bzw. von der Komplexität dieser Daten ab (Die Artikel 18.-38. werden z.B. anhand der Realisierung einer einzigen Variable: von nhd. <k-> als <ch-> als Angehörige der glei­chen Gruppe eingestuft) (vom Verhältnis der Sprache der weiteren Artikel zueinander sind vorerst keine Aussagen möglich). Im Weiteren sind die möglichen Gründe (etwa unterschiedliche Schreiber) der sprach­lichen Trennbarkeit der Artikel eine Nebenfrage. Auf das obige Ergebnis wird sich ledig­lich als eine Hilfshypothese gestützt (die Erschließung neuer Daten kann selbstverständ­lich zur Beurteilung der obigen Textgliederung beitragen). Möglichkeiten der Gruppierung der Artikel des Gerichtsbuches anhand sprachli­cher Parameter und eine mögliche Interpretation der Gruppierung Bisher wurde der Frage nachgegangen, ob vorwiegend graphemische Variationen zu er­mitteln sind, die auf das Verhältnis der Sprache von Artikeln zueinander schließen lassen. Möchte man Aussagen von der Sprache des GB machen, so werden diese (im ersten Schritt) notwendigerweise Aussagen über die Verteilung von Realisierungen der im gesam­ten Text des GB untersuchbaren Parameter sein. Da die Graphemik sensibel für indivi­duelle Variation ist 14 - d.h. die qualitativ und quantitativ unterschiedliche Mischung der Realisierungen verschiedener graphemischer Parameter kann die Sprache von Artikel(grup­pe)n/Individuen charakterisieren, wie dies auch bei den Reversen zu beobachten war —, ist es zweckmäßig, Variablen mit einer minimalen Anzahl möglicher Varianten auszu­wählen, deren Realisierung zudem vermutlich die Sprache von Individuengruppen cha­rakterisieren (Die Präsenz weniger Varianten führt notwendigerweise dazu). Diese sind teils graphemische Parameter, deren unterschiedliche Realisierungen (zu­meist) vermutlich (oder: eher) auf Laut(folge)unterschieden basieren, ferner morpholo­13 Die ideale Untersuchung müsste natürlich auch den Vergleich der Sprache nicht benachbarter Ar­tikel ermöglichen, um den eventuellen Wechsel von Händen zu emiitteln. Die sprachlichen Anhalts­punkte im GB scheinen dieser Aufgabe nicht zu genügen; Die sprachexternen Anhaltspunkte wie auch analoge Untersuchungen fehlen. 14 Vgl. Kettmann 1969. Die historischen Graphemuntersuchungen akzentuieren eher sprachsys­temische und keine individuelle Variation.

Next

/
Oldalképek
Tartalom