Első telekkönyv 1480-1553; A sorozat, 1. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 1993)

EINLEITUNG

Einleitung Das erste Odenburger Grundbuch (1480-1553) ist ein Kodex des Stadtarchivs (Lad. IX. et J. nr. 2.). In der Einleitung behandeln wir den Einband, die Lagen, die Hände, sowie zum besseren Verständnis der Eintragungen die mittelalterliche Topographie der Stadt, aus der Gemarkung die im Grundbuch genannten Fluren. Im Anhang stellen wir die Liste der Bürgermeister und Stadtrichter zwischen 1480-1553 zusammen. 1. Der Einband besteht aus zwei Holztafeln, die im Blinddruck mit zeitgenössischem (um 1480) braunem gotischen Leder überzogen, auf vier Doppelrippen angeheftet sind. Vorderdeckel und Rückdeckel haben dieselbe Ornamentik. Die Maße: 300 X 215 X 68 mm. Auf dem Vorderdeckel sind fünf Beschläge zu sehen, auf dem Rückdeckel sind nur mehr zwei erhalten. Im äußeren Rahmen reihen sich die charakteristi­schesten Stempel der niederösterreichischen Einbände, nämlich die Zackenstempel. Das mittlere Feld wird durch blinde Linien auf Dreiecke geteilt, die von großen Rosetten mit fünf Kelchblättern und von Blumen in Rhombusform geziert sind. Auch die Felder des Rückens sind geziert, und zwar abwechselnd mit den bereits bekannten Zackenstempeln, Blumen mit vier Kelchblättern oder mit einer neueren Variante der Zacken und mit kleinen Blumen mit fünf Kelchblättern. Der Kodex kann mit zwei Messingspangen geschlossen werden. Oben fehlt das Kapitalband, unten ist es noch vorhanden. Der Einband wird von siebenerlei Stempeln geziert. Vier davon kann man aus der Schwenke-Sammlung identifiziren: die Zacken des Rahmens (28), die großen Rosetten (214), das Blattwerk in Rhombusform (252) und das Blüte-Vierblatt am Rücken des Einbandes (34). Ilse Schunke (Die Schwanke-Sammlung gotischer Stempel- und Einbanddurchreibungen nach Motiven geordnet und nach Werkstätten bestimmt und beschrieben. I. Einzelstempel. Berlin, 1979. In: Beiträge zur Inkunabelkunde. Dritte Folge 7, S. 317, 257, 44, 71) schreibt diese Stempel der Werkstatt „Art Wien Matthias II" zu, d.h. daß die Odenburger Stempel mit denen des Wiener Meisters Matthias eine sehr große Ähnlichkeit aufweisen. Den Odenburger Einband schreiben auch wir einer Werkstatt in Wien oder Umgebung zu. Diese Auffassung wird auch durch Kurt Holters Arbeit (Verzierte Wiener Bucheinbände de Spätgotik und Frührenaissance. Werkgruppen und Stempel­tabellen. Sonderheft. In: Codices manuscripti. Wien, 1977) unterstützt. In Holters Arbeit haben die Odenburger Stempel mit den Stempeln des sog. Meister des Jakob von Wuldersdorf (B.5) die größte Ähnlichkeit. Wuldersdorf war Professor an der Wiener Universität und er ließ bei diesem Meister Bücher einbinden. Wir nehmen daher an, daß der Odenburger Kodex auf Odenburger Bestellung in Wien verfertigt wurde, und zwar mit leeren Blättern, wozu die Odenburger zur Stärkung der Lagemitten sonst unnötiges Pergament spendeten. Es fragt sich, ob unter dem Ledereinband nicht noch weitere Pergament- oder Papierbruch­stücke verborgen sind (Beschreibung von Marianne Rozsondai, Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften).

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