Első telekkönyv 1480-1553; A sorozat, 1. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 1993)

EINLEITUNG

utca" heißt, obwohl diese Gasse mit Silberschmieden nichts zu tun hatte. Die Silbergasse mündet in die Potschygasse (1431: in der Poezogassen II/ 3: 147). Diese und ihre Nebengasse, die Kleine Potschygasse (1504: In der Klainen potschagassen Gedenkbuch S.96), erhielten ihren Namen vom nahe liegenden Potschyberg (1403: auf dem Vngrischen Potschan II/ 1:148). Der Berg hieß usprünglich Potscha (1489: ackher aufm potscha di czwo prugken vntterm potscha" Grundbuch Nr.123), aus dem altungarischen Personennamen Pócsa (1273: Poucha), mit Weglassung des Wortes 'Berg'; Potschan ist eine ungarische Lokativform (Pócsán), das heute noch lebende Potschy eine ungarische adjektivische Form (pócsai). Der Berg erhielt nach der dort 1452-1473 erbauten St. Leonhards-Kapelle den Namen sand Leonhartsperg (1521: Gedenkbuch S.229), der in der Neuzeit mit der Kapelle verschwand (heute: Krutzenberg, nach der 1705 von hier geführten Belagerung Odenburgs durch die Kurutzen). Beide Potschygassen wurden mit je einem Tor abgeschlossen. Die Kleine Potschy­gasse mit einem Tor, das zwei Jahre nach dem Aufbau der erwähnten Kapelle „in der Potschergassen am Ort bey Sannd Lienharts tor" genannt wird (1/5: 332), sonst aber Potschytor (1515: potschator Gedenkbuch S.163) hieß und wohl ebenfalls 1884, wie das Tor der Potschygasse, abgetragen wurde. Am Ende der Potschygasse stand das Ungertor (1486: vngrer tor Grundbuch Nr.592), weil hier di Strass gen Vnngarn führte (Grundbuch Nr.123), oft ebenfalls Potschytor genannt. In der Potschygasse befand sich ein öffentlicher Brunnen (1528: Stainprun Raitungsbuch S.92). Die Unser Frauen Zeil mußte bei der Silbergasse abbiegen, weil eine gerade Fortsetzung bereits zum schon erwähnten Großen Teicht geführt hätte. Von der Potschygasse aus konnte man jedoch den Großen Teicht von seiner Südseite umgehen; vgl. 1498: „von dem tarn im graben an der Lanngenzeyll (II/5: 90). Wie lang diese Zeil war, beweist der Umstand, daß ihr heute drei Gassen, die Móricz (Dominikaner) —Südseite des Széchenyi-Platzes—Franz II.Rákóczi-Gassen entsprechen. Diese „Lange Zeil" ist natürlich Ergebnis einer längeren Entwicklung: am jüngsten dürfte die Strecke an der Südseite des Großen Teichtes (heute Südseite des Széchenyi-Platzes) sein, am ältesten die der heutigen Franz II. Rákóczi-Gasse, die ursprünglich Lebergasse (1427: an der Lebergassen II/ 1: 37) hieß, weil sie in die Lebern (1390: lebärn 1/1: 230), einem ungarischen Stadtteil (1304: „de vico Luer de suburbio Supruniensiciues de Lue/' (Urkundenbuch des Odenburger Komitates 1,65) führte, der vor der Stadterhebung (1277) Siedlung der ungarischen Grenzschützen (1265: terra Luer) war (vgl. altungarisch luer, d.h. liier, löver 'Bogenschütze'). Aus der Lebergasse zweigt die Hintergasse (1410: in der Hindergassen II/ 2: 303) ab und stellt, ebenfalls mit Umgehung des Großen Teichtes, die Verbindung zum Kornmarkt des ersten Vierteils her; vom Kornmarkt gesehen liegt sie wirklich „hinten". Damit ist der Kreis der Vorstadt geschlossen. Diese topographische Skizze muß noch mit manchen, heute noch unbekannten Einzelheiten ergänzt werden, so z.B. im vierten Viertel mit der Einzeil (1424: Aynczeil U/2: 336), im dritten Viertel mit dem Fudruck (1436: Fudruckh 11/3:57) usw. Vgl. noch Holl, Imre: Sopron (Odenburg) im Mittelalter. Acta Archaeologica Hung. 31 (1979), 105-145. 4. Die mittelalterliche Gemarkung von Odenburg ist im Grundbuch reichlich vertreten. Bezüglich der Gemarkung vor 1950 vgl. Karl Heimler: Sopron topográfiája (Topographie Odenburgs). Sopron, 1936. 29-32 und Kartenbeilage; die mundartlichen Formen bei Gisela Maar: Der Odenburger Weinbau in Wort und Bild. Budapest, 1943.10-11:

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