H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)

H. Németh István: A város szolgálatában Johann Wohlmuth pályafutásának várospolitikai tényezői

István H. Németh von den Städten nach einheitlichen Kriterien in Tabellen aufgeführt an, ebenso einheitlich hätte man die Stadtkassen verwalten müssen. Die Kommissare legten aber auch andere Vorschläge betreffend einer Einnahmenerhöhung vor. Einerseits verlangten sie, nach jeder Verwaltungs- oder Wirtschaftstätigkeit, die bis dahin gebührenfrei oder steuerfrei gewesen war, unverzüglich Gebühren einzuheben. János Ferenc Péterffy regelte zum Beispiel die von der städtischen Kanzlei zu erhebenden Gebühren und Taxen. Baron von Sigray verordnete anderthalb Jahrzehnte nach dieser Regelung, dass die bis dahin in die Taschen des Notars, des Richters oder des Bürgermeisters geflossenen Einkünfte in die Stadtkasse einzuzahlen waren. Er war es, der konkrete Vorschläge zu allen 44 Punkten der Kammer über die mög­lichen städtischen Einnahmequellen erarbeitete. Solche waren zum Beispiel: eine erhöhte Besteuerung der privaten Wirtshäuser oder die Einführung einer Taxe für die Genehmigung von Auftritten von Schauspielern, Komödianten oder Lotterieeinnehmern. Andererseits ermittelten die Kommissare, wie die Benefizien einer jeden Stadt am besten zu nutzen wä­ren. Péterffy schlug eine Erhöhung des Ackeranteils vor, um die Heeresversorgung zu si­chern, und wollte eine Preiserhöhung in der Stadt verhindern. Das städtische Waldwesen hielt er für schändlich: Das gefällte Holz lag im Wald übereinander, und in Ermangelung des Zugrobots konnte es nicht abtransportiert werden. Das angehäufte Holz soll auch Die­be angelockt haben, außerdem stieg die Gefahr von Feuern. In Klingenbach und im städti­schen Meierhof wollte er ein Wirtshaus und eine Schank errichten lassen. Für die Fuhrmän­ner und Weinhändler aus Schlesien wäre dies nämlich vorteilhafter gewesen, weil sie be­quem und einfach zu erreichen gewesen wären.108 Anderthalb Jahrzehnte später behandelte Baron von Sigray die Pflichten des Stadtökonoms schon viel ausführlicher und die von ihm zu treffenden Wirtschaftsmaßnahmen viel konkreter. Seine Vorschläge betreffend das Bräuhaus, die Wirtshäuser und die Ziegelei zielten darauf ab, ein effizienteres und günstige­res Wirtschaften zu erreichen. Im Zeichen des Merkantilismus entstand seine Kritik über die Stiftung Lackner. Schon 1717 tauchten negative Meinungen über diese Stiftung auf: Der königliche Kronanwalt János Majthényi von Kesselkő hielt die Gründung der Stiftung des kinderlos verstorbenen Kristóf Lackner für widerrechtlich. Lackner soll — nach Majthényis Meinung - die Stiftung aus seinen Besitzungen gegründet haben, sogar aus denjenigen, die er als Adeliger besessen hatte, und die dem Heimfallsrecht (Kaduzitätsrecht) gemäß eigent­lich dem König hätten zufallen sollen. Deswegen brachte er die Angelegenheit vor das Ge­richt des Personalis. 1732 hatte Baron Sigray vieles an der Stiftung auszusetzen: Insbesonde­re gefiel ihm nicht, dass die Stiftung evangelisch geprägt war und dass Stipendien an Jugend­liche, die im Ausland studieren wollten, vergeben wurden. Der Kommissar vertrat daher die Meinung, dieser Usus sei zu verbieten, damit die Einkommen nicht außer Landes gebracht würden.109 Diese Auffassung basiert bereits auf merkantilistischen Ideen, die all das für schädlich halten, was die Ausfuhr von Geld infolge des Imports ausländischer Waren er­möglicht. i°8 MNL OL A 20 (Litt. cam. Hung.) 1716. Nr. 29. 109 MNL OL A 20 (Litt. cam. Hung.) 1717. Nr. 10., 1733. Nr. 10. 58

Next

/
Oldalképek
Tartalom