H. Németh István - D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth soproni polgármester naplója 1717-1737 (Sopron, 2014)
D. Szakács Anita: Johann Wohlmuth életútja és karriere
wurde sein Amt an der Spitze der Stadtkammer verlängert,49 er wurde von dieser Position erst 1723 vom Leopold Kämpel abgelöst. Das Jahr 1723 war auch in der Geschichte der evangelischen Kirche von entscheidender Bedeutung. Am 17. Mai 1723 starb der Odenburger evangelische Prediger Michael Meißner. Auf die freigewordene Predigerstelle hatten sich drei Personen angemeldet, nämlich Johann Konrad Tieffentrunck aus Odenburg, Samuel Serpilius aus Regensburg und Johann Sigismund Pilgram aus Wien. Die Wahl der evangelischen Kirchengemeinde fiel mit 124 Stimmen auf Pilgram. Mit der Verkündung der Entscheidung wurden Johann Wohlmuth und Johann Konrad Wohlmuth von der evangelischen Kirchengemeinde beauftragt. Die am 27. Mai in Wien eintreffende Delegation wurde von Pilgram herzlich empfangen, Pilgram nahm die Stelle an. Eine der nächsten entscheidenden Stationen im Leben von Wohlmuth war das Jahr 1724. Am 24. April hatte der Rat mit 122 Stimmen Johann Georg Poch zum Bürgermeister gewählt,50 er konnte aber wegen seiner lang anhaltenden Krankheit und wegen seines baldigen Todes am 2. Juli 1724 sein Amt nicht ausfüllen. Während seiner Krankheit hatte ihn Johann Wohlmuth im Bürgermeisteramt vertreten. Nun musste die leere Stelle besetzt werden. Obwohl Poch noch an seinem Sterbebett am 28. Juni Ferdinand Dobner auf die Stelle empfohlen hatte, fiel die Entscheidung des Rates am 3. Juli 1724 auf Johann Wohlmuth.51 Im September des Jahres 1724 fuhr Wohlmuth mit seiner Familie nach Baden bei Wien zur Badekur, musste aber aus gesundheitlichen Problem am 9. September vorzeitig zurückkehren. Während seiner 11-12 Wochen anhaltenden Krankheit hatte ihn bis zur Weinlese Ferdinand Dobner, danach bis zum 30. November Georg Wilhelm Seiler vertreten.52 Am 24. April 1725 hatten sich neben Johann Wohlmuth zwei weitere angesehene Kandidaten, Ferdinand Dobner und Matthias Unger,53 um das Bürgermeisteramt beworben. Wohlmuth gewann überlegen mit 122 Stimmen, Dobner und Unger hatten nur je 6 Stimmen erhalten.54 Trotz der Niederlage sind weder Ungers noch Dobners stadtleitende Qualitäten nicht zu unterschätzen, Unger hatte 1716—1717 das Bürgermeisteramt inne, Dobner in den Jahren zwischen 1700—1701, 1704—1705, 1712—1713, 1720—1722. Für seine Bemühungen hatte Wohlmuth eine jährliche Apanage von 305 Gulden erhalten. Es stellt sich mit Recht die Frage, wie sich Wohlmuths Amtsführung im Jahr 1725 gestaltete, in welche Richtung sich die Stadt in diesem Jahr entwickelte. Sehen wir uns die Wirtschaftsführung der Stadt an, stand zu Jahresende gegenüber einer Einnahme von 15.037 Gulden 99 1/6 Denar55 eine Ausgabe von 13.450 Gulden 51 5/6 Denar.56 Der überwiegende Teil der Einnahmen floss aus den Pachtgeldern der Häuser und Geschäfte ein.57 Die Einnahmen des Weinausschanks kamen auf 1.644 Gulden 40 Denar, der Weinausschank der Untertanendörfer brachte 3.182 Gulden 20 5/6 Denar ein. Dagegen lagen die Einnahmen des Bierausschanks nur bei 135 Gulden 72 Denar. Eine bedeutende Einnahme erbrachte die Ablösung der Fronleistungen der Untertanendörfer mit 2.381 Gulden 34 2/3 Denar. Die Verpachtung des Wirtshauses „Zum Goldenen Löwen“ war mit einer EinnahLebenslauf und Karriere von Johann Wohlmuth 49 MNL SL SVL, KAR, Jahrgang 1720, Band 152, 91. p. 50 MNL SL SVL, Wohlmuth-Diarium, 24. April 1724, 62-63. 51 MNL SL SVL, Ratsprotokoll, Band 133, 3. Juli 1724, 264-274. p. 52 MNL SL SVL, Wohlmuth-Diarium, 4. September 1724, 69-70. 53 Házi, 1982. Nr. 11.030. 54 MNL SL SVL, Dobners Aufrechnungen, Band 4., 5. p. 55 MNL SL SVL, KAR, Jahrgang 1725, Band 155, 135. p. 59 MNL SL SVL, KAR, Jahrgang 1725, Band 155,275. p. 57 Diese Gesammtsumme dieser Posten machte 938 Gulden 60 Denar aus. 79