Tóth Péter: A Mária Terézia-kori úrbérrendezés kilenc kérdőpontos vizsgálatai Sopron vármegyében; I. Magyar és latin nyelvű vallomások (1767). (Sopron, 1998)

Bevezetés/Einleitung

EINLEITUNG Die Maria Theresianische Urbarialverordnung, welche den ersten Versuch des Staates darstellt, das Verhältnis zwischen den Untertanen und Grundherrn detailliert und im ganzen Land einheitlich zu regeln, wird von der ungarischen Geschichtsschreibung mit Recht für schicksalhaft erklärt. Dieser Schritt bestimmte fast ein Jahrhundert lang, bis zur Bauernbefreiung, die Wirtschafts- und Lebensumstände des ungarischen Bauerntums. Das überreiche Quellenmaterial der zwischen 1767 und 1774 durchgeführten Urbarial­verordnung ist fast vollständig erhalten geblieben. Die statistischen Quellen wurden im Rahmen eines landesweiten, mehrere Regionen umfassenden Forschungsprojektes gesammelt, bearbeitet und veröffentlicht (bisher leider nur im Bezug auf Dunän­tul/Transdanubien).' Die Veröffentlichung der mit den Tabellen parallel zusammengestellten Beschreibungen erfolgt nach einheitlichen Prinzipien im Rahmen der ehemaligen Munizipien. Die bedeutendesten im Zusammenhang mit der Urbarialregulierung entstandenen Quellen sind die Antworten auf die Neun Fragepunkte, wo aufgrund der zentral festgelegten Fragen der Kommissäre die Gemeindevorsteher und Dorfbewohner über vorhandene ältere Urbare ihrer Gemeinde bzw. über die Wirtschaftsstruktur und Lebensweise der Untertanen berichtet haben. Die Quellen zeigen den Zustand der Bauernwelt in einem bestimmten Jahr, doch bewahren diese Antworten die Spuren von Zuständen früherer Jahrhunderte. Die Urbare sind ja der schriftliche Ausdruck des seit langem existierenden Gewohnheitsrechtes und gleichzeitig wichtige Quellen der Siedlungsgeschichte, der Lebensweiseforschung und der Ethnographie. Bedeutend ist auch ihre Rolle bei der Untersuchung der Beziehungs- und Verhältnissstrukturen der Siedlungen. In der ungarischen Geschichtsschreibung veröffentlichte zuerst Imre Wellmann 1967 die Antworten auf die Fragepunkte des Komitate Pest. : Seine Arbeit wurde erst nach langer Zeit fortgesetzt. Ab der zweiten Hälfte der 1980-er Jahre veröffentlichte Péter Takács - später in Zusammenarbeit mit István Udvardy - die Bauernaussagen der Komitate Szabolcs, Szatmár, Bereg und Zemplén. 1991 erschien der Band über das Komitat Borsod, zusamenngestellt von Péter Tóth. Als nächsten Band dieser Reihe möchte nunmehr das Soproner/Ödenburger Archiv zusammen mit dem Burgenländischen Landesarchiv das vollständige, deutsch­' Siehe Literaturverzeichnis: Felhő-1970. ; Wellmann-1967.

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