Leopold Auer - Manfred Wehdorn (Hrsg.): Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv (2003)
Bestände - VI. Weltreise
182 Weltreise 3 Ein „Eisernes" Tor 1 786/87 Darstellung der Donau zwischen Alt-Orsova und dem Eisernen Tor Auf der Donau, der wichtigsten europäischen Wasserstraße in west-östlicher Richtung, legten auch die habsburgischen Gesandten, die an den Hof der osmanischen Sultane reisten, den ersten Teil ihrer Reise zurück. Östlich von Wien erreichten sie bald, zwischen Komorn und Gran (Esztergom), osmanisches Territorium; bei Belgrad stiegen sie an Land und folgten sodann der alten römischen Heerstraße. Mit der Eroberung Ungarns wurde die Grenze weit nach Südosten verschoben, östlich von Belgrad bildete die Donau nun für lange Zeit die Grenze zwischen dem osmanischen Serbien und dem kaiserlichen Banat von Temesvár. Unterhalb von Alt-Orsova wurde die Schifffahrt durch Felsriffe behindert, durch das sogenannte „Eiserne Tor", das erst 1971 in einem 150 Kilometer langen Stausee verschwand. Eigentlicher Anlaß für die Anfertigung der naturgetreuen Skizze war der Untergang des fluß- und seetauglichen Schiffes „La Madonna immacolata" im Juni 1786, beziehungsweise die Schadensersatzforderung Valentin Gollners, eines Händlers aus Karlstadt. Laut schriftlichem Bericht des Kaufmanns traf die alleinige Schuld an dem Unfall jenen „Piloten", der im Auftrag der türkischen Schiffahrtsbehörde von Alt-Orsova das Schiff in die falsche Fahrrinne gesteuert hatte. Aquarell, Papier, Legende deutsch, ein Blatt Staatenabteilungen Türkei II 92 Ernst Petritsch