1100 Jahre österreichische und europäische Geschichte in Urkunden und Dokumenten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1949)

1100 Jahre österreichische und Europäische Geschichte - Transkriptionen und Erläuterungen

nachge/dacht, ie mehr haben sie bey kais. Maiestät bestandthafttige zu ver harren sich resolvirt undt / weil sie kheinen andern Weg, beedes Ihr kais. Maiestät unterthenigste Devotion würckhlich / zu erweißen alß sich selbsten darinnen versichert zu halten gewußt, haben sie endtlich / mit 3 Capitanen von den Buttlerischen, so alle Schottlander1), verbindtlich / coniuriert, obgesagten herzog, Ililo, Terzkhi, Künskhi undNeüman alß mevnaidige und treulose / aus dem Mittel zu rauhmen, dahero hat herr Commandant Obrist Gordon, die vier Ihlo / .. . * [ Bl aas] 49. Westfälischer Friede. Die Hauptpunkte des zu Osnabrück und Münster abgeschlossenen Friedens sind: I. Religiös-kirchliche Bestimmungen: 1. Die Reformierten wurden in den Religions frieden eingeschlossen. — 2. Bezüglich des Besitzes der geistlichen Güter sollte das Jahr 1624 als Normaljahr angesehen werden; von da an sollte das Reservatum ecclesiasticum (siehe oben Nr. 43) Gültigkeit haben. — 3. Das Reformationsrecht der Fürsten wurde gleicherweise durch das Jahr 1624 bestimmt und beschränkt; ein Fürst durfte also seine Untertanen zu keinem anderen Glauben zwingen, als zu dem, welchen sie im Jahre 1624 bekannt hatten. — 4. In allen Reichsangelegenheiten sollten die verschiedenen Religionsparteien Deutschlands gleiche Rechte genießen. II. Territoriale Bestimmungen und Entschädigungsforderungen: 1. Frankreich erhielt außer den Bistümern Metz, Toul und Verdun alle Besitzungen und Rechte des Hauses Habsburg im Elsaß, ferner auf dem rechten Rheinufer die Festung Breisach bei Freiburg. — 2. Schweden bekam von Deutschland 5 Millionen Taler Kriegsentschädigung sowie Vor­pommern mit Rügen nebst einem Teil von Hinterpommern, ferner die Gebiete von Wismar, Bremen und Verden, doch nicht unabhängig, sondern als deutscher Reichsstand. — 3. Brandenburg erhielt den Rest von Hinterpommern und die Stifte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kamin. — 4. Sach sen behielt die Lausitz und Bayern die Oberpfalz mit der Kurwürde. — •5. Dem Sohne und Erben Friedrichs V. von der Pfalz, Karl, wurde die Unterpfalz überlassen und eine neue, die achte, Kur­würde verliehen. — 6. Braunschweig-Lüneburg erhielt die mit einem katholischen Bischof wechselnde Sukzession im Bistum Osnabrück und die Klöster Walkenried und Groningen. — 7. Hessen-Kassel erhielt die in ein weltliches Fürstentum um­gewandelte Abtei Hersfeld und mehrere Ämter. — 8. Die Unabhängigkeit der Schweiz und der freien Niederlande (Hollands) vom Deutschen Reiche wurde anerkannt.— III. Verfassungsrechtliche Bestimmungen: Die Landeshoheit der Deutschen Reichsstände wird bestätigt und ihnen zugleich das Recht zuerkannt, untereinander und mit dem Auslande Bündnisse einzugehen, wofern diese nicht gegen Kaiser und Reich gerichtet seien. Der Kaiser sollte fortan keine wichtigen Angelegenheiten ohne die Zustimmung des Reichstages entscheiden dürfen. Der Reichstag selbst bestand nunmehr aus 240 Stimmen,und zwar: 8 Kur­fürsten, 69 geistliche, 96 weltliche Fürsten, 61 Reichsstädte, 2 nicht gefürstete Prälaten, 4 Stimmen der Grafen und Herren. Vgl. Philippi, Der Westfälische Friede, 1898; Ernst Hövel, Pax optima rerum. Beiträge zur Geschichte des Westfälischen Friedens. Münster i. W. 1948. 49 a. 1648 November 18, Stockholm. Königin Christine von Schweden ratifiziert den zwischen Kaiser Ferdinand III. und den deutschen Reichsständen einerseits und ihr, der Königin von Schweden, andererseits am 14.—24. Oktober 1648 zu Osnabrück abgeschlossenen Frieden. Orig.-Perg., Buchform, 38 Blätter: (29-5 bx 36 h), Blatt 38r. — Faksimile verkleinert. Drucke des Friedensvertrages von Osnabrück: Lünig, Reichsarchiv 1, S. 831 ff. ■—- Schmauss, S. 796 (samt der schwedischen Ratifikation). — F. Philippi, Der Westfälische Friede, Münster 1898, S. 33 n. A mit Faksimile. — Strupp, Urkunden zur Geschichte des Völkerrechtes 1, 1911, S. 16. — Zeumer, Quellensammlung 1913, S. 398 n. 197. Regest: Bittner, Verzeichnis 1, S. 59 n. 311. Ratifikation des Kaisers Ferdinand III. 1648 November 10, Wien, und des Erzherzogs Ferdinand Karl von der tirolischen Linie 1648 November 24, Innsbruck, ferner der deutschen Reichsstände (sämtliche im Haus-, Hof- und Staatsarchiv). (descri/)pta leguntur, gesta, peracta et conventa sint. Nos eadem omnia et sin/gula praehabita cum fidelibus nobis sincere dilectis nostris regnique no/stri Sueciae senatoribus matura et diligenti deliberatione ex certa no/stra scientia approbamus, ratihabemus et confirmamus, rataque et firma / esse et fore virtute praesentium declaramus, simulque verbo regio promit/timus ac spondemus pro nobis nostrisque successoribus et haeredibus. / Regnoque Sueciae, nos omnes et singulos supra descriptos articulos, et quic/quid tota hac pacis conventione continetur, statuitur ac disponitur, fir/miter, constanter ac inviolabiliter servaturas, atque exeeutioni mandatu/ras nullaque ratione vel per nos vel per alios ullo unquam tempore con/traventuras aut ut per alios contraveniatur, passuras quomodocunque / id fieri possit: Omni dolo et fraude exclusis, in horum omni/um testimonium et fidem sigillum nostrum regium majus huic diplo/mati manu nostra subscripto appendi jussimus. Actum Stockhol/miae die decima octava mensis novembris anno supra millesimum / sexcentesimum quadragesimo octavo. Christina 2). Ad mandatum Sacrae Regiae Maiestatis Andr(eas) Gyldenclau. Siegel der Königin Christine an Goldschnur. [Weinzierl] J) Nachher drei Worte durchgestrichen.-) Die Unterschrift ist eigenhändig. 7()

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