Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)
II. Theil. Die militär-geistliche Hierarchie und die Militär-Seelsorge nach der Errichtung des Apostolischen Feld-Vicariates - 8. Capitel. Die Militär-Kirchen und Kapellen
sind in einfacher Weise eingerichtet und entbehren jedes ornamentalen und figuráién Schmuckes. Die Marine-Pfarrkirche »Madonna dei mare« in Pola, in welcher seit dem 2. December 1898 an Sonn- und Feiertagen Gottesdienst abgehalten wird, ist nach dem Plane des Professors Natale Tomassi, Statthalterei-Ingenieurs und Architekten in Triest, gebaut, aber noch nicht vollkommen ausgestattet. Nach ihrer Fertigstellung und inneren Ausstattung wird sie eine clreisckiffige, auf einer mittels 86 Stufen zu erreichenden Höhe stehende Basilika mit zwei Vorbauten und einem freistehenden Glockenthurme sein. Der ganze Bau ist in farbigem Marmor aufgeführt und sind die Steine an der Innen- und Außenseite geschliffen. Was das Außere der Kirche betrifft, so besteht der Sockel aus dunkelbraunem, warmtönigen Marmor, die Facadenflächen sind in breiten Schichten aus hellem und in schmalen aus dunklem Marmor aufgeführt, die Gesimse und Ecksteine mit Ornamentik verziert, die Säulen der Fenster und die Nischen sämmtlicher Facaden der Kirche und des Glockenthurmes aus rothem, die Basen und Capitäle aus weißem, griechischen Marmor. Das Hauptportal ist monumental gehalten; zwei dem Meere zugewendete Löwen, deren Leib fischartig endet, sind mit je einer viergekuppelten Säule aus farbigem Marmor belastet, welche den vorderen Theil des Portals tragen, dessen Bogen, Gesimse und Gewölbecassetten mit Polychromierung versehen sind, und in dessen kreisförmigem Felde ober der Thüröffnung sich das Mosaikbild »Maria mit dem Kinde« als Schutzfrau der Seeleute befindet. Oberhalb des Portales befinden sich fünf Nischen mit aus Goldmosaik gebildetem Hintergründe für die Statuen der heiligen Andreas, Niko-