Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)
Gruppe 04: Inneres/Justiz (Rudolf Jerabek’, Heinz Placz) - Bundeskanzleramt
Bestandsgruppe 04 Archiv der Republik 04R361/1 Bundeskanzleramt Kriegsflüchtlingsfürsorge 1914-1921 82 Kartons, 1 lfm Bücher, 77,6 lfm Karteien Provenienz(en): K.k. Ministerium des Innem, Kriegsflüchtlingsfürsorge 1914 - 1918 Staatsamt für Inneres und Unterricht 1918 - 1920 Bundesministerium für Inneres und Unterricht 1920 - 1921 Bestandsschwerpunkt(e): Fürsorge - Flüchtlingslager- Heimkehrer - Kriegsflüchtlinge - Lebensmittelversorgung - Rechercheberichte (1915 - 1919) - Sachgutverwertung Rechtsgrundlagen: Die kaiserliche Verordnung vom 11. August 1914 (RGBl. Nr. 213/1914) "betreffend den Schutz der zu Zwecken der Kriegsführung aus ihrem Aufenthaltsorte zwangweise entfernten Zivilpersonen” bot die gesetzliche Grundlage für die Kriegsflüchtlingsffage. Wer und wann jemand ein Kriegsflüchtling war, wurde mit dem Gesetz vom 31. Dezember 1917 (RGBl.Nr. 15/1918)definiert.DieDurchführungsbestimmunghierzu wurde als Verordnung "betreffend den Schutz der Kriegsflüchtlinge" am 16. Jänner 1918 (RGBl. Nr. 19/1918) erlassen. Bei der Errichtung des österreichischen Staates wurden die Agenden der Kriegsflüchtlingsfürsorge vom Staatsamt für Inneres und Unterricht übernommen. Durch die Vollzugsanweisung des Staatsrates vom 9. Dezember 1918 (AdR, StRP, Nr. 56) "betreffend die Verwaltung und Verwertung der Sachgüter der Flüchtlingsfürsorge" wurde die Auflösung der Sachgüter (Flüchtlingslager) geregelt. Bestandsbeschreibung: Der Bestand stellt den Rest des Schriftgutes der Kriegsflüchtlingsfürsorge dar. Neben Verlusten an Akten fehlen auch wichtige Findmittel. Der neu erstellte Archivbehelf ermöglicht den Zugang zu den noch vorhandenen Archivalien. Die Hauptgruppen des Bestandes sind die Tätigkeit der Kriegsflüchtlingsfürsorge im 1. Weltkrieg, die Sachgüterverwertung nach dem Krieg, Pläne und Inventare und das Flüchtlingslager Braunau/Inn. Hinzu kommen einige, großteils unvollständige Karteien, die aber keinen Zugang zu den Akten ermöglichen. Der Haupteil des Archivgutes bezieht sich auf Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina als Folge der russischen Offensiven. Auch sind Flüchtlinge aus dem Süden erfaßt. Die Akten beziehen sich jedoch hauptsächlich auf die Verwaltung der Kriegsflüchtlingsfürsorge und der verschiedenen Lager. Der Bestand ist im Rahmen der geltenden Benützungsvorschriften des Österreichischen Staatsarchivs für die Forschung frei zugänglich. 260