Manfred Fink (Hrsg.): Das Archiv der Republik und seine Bestände. Teil 1 : Das Schriftgut der 1. Republik und aus der Zeit von 1938 bis 1945 (1996)
Gruppe 03: Soziale Angelegenheiten (Irmgard Pangerl) - Bundesministerium für Volksernährung
Bestandsgruppe 03 Archiv der Repu buk 03R204/1 Bundesministerium für Volksernährung Kriegszentralen 1915 - 1923 110 Kartons Provenienz(en): Kriegswirtschaftliche Organisationen 1915 - 1918 Wirtschaftszentralen 1918 - 1923 Bestandsschwerpunkt(e): Baumwollzentrale - Brauzentrale - Deutschösterreichische Lebensmitteleinfuhrstelle - Deutschösterreichische Molkereiprodukten-Einfuhrgesellschaft - Erdölzentrale - Futtermittelzentrale - Gemüse- und Obststelle - Getreidezentrale - Häute- und Lederzentrale - Kaffeezentrale - Metallzentrale - Öl- und Fettzentrale - Österreichische Zentraleinkaufsstelle - Österreichisches Warenverkehrsbüro - Seidenzentrale - Spirituosenzentrale - Viehübemahmsstelle - Zuckerzentrale Rechtsgrundlagen: Die rechtliche Grundlage für die Wirtschaftszentralen bildete die kaiserliche Verordnung vom 10. Oktober 1914 (§ 14 Notverordnung, RGBl. Nr. 274/1914), mit welcher die Regierung ermächtigt wurde, aus Anlaß der durch den Krieg verursachten außerordentlichen Verhältnisse, die notwendigen Verfügungen auf wirtschaftlichem Gebiet zu treffen. Diese Verordnung wurde später durch das Gesetz vom 24. Juli 1917 (Kriegswirtschaftliches Ermächtigungsgesetz, RGBl. Nr. 307/1917) ersetzt. Die einzelnen Organisationen wurden meist aufgrund von Verordnungen der Ressort-Ministerien, teils aber auch durch einfache Ministerialerlasse errichtet, nur die Kriegs- Getreide-Verkehrsanstalt wurde durch eine Verordnung des Gesamtministeriums geschaffen. Die Verwaltung und Leitung der Zentralen lag in den Händen von Fachleuten aus der Privatwirtschaft, denen jedoch Berufsbeamte mit Vetorecht zur Geltendmachung der Interessen des Staates zur Seite gegeben waren. Bestandsbeschreibung: Der Archivbestand "Kriegszentralen" umfaßt 110 Kartons und gliedert sich in 18 Abschnitte. Jeder Bereich entspricht dem Schriftgut einer der 18 Zentralen, welche im entferntesten Sinn mit der Bewirtschaftung von Lebens- und Futtermitteln beschäftigt waren. Der Zugang erfolgt ausschließlich über das Aufstellungsverzeichnis, da keinerlei Geschäftsbücher an das Archiv gelangt sind. Das Aufstellungsverzeichnis enthält eine Übersicht über die Zentralen und schlüsselt die Inhalte der Archivkartons so detailliert wie möglich auf. Im Jahre 1989 erfolgte die Kartonierung der bis dahin als Faszikel und in Ordnern gelagerten Akten. Ein Aufstellungsverzeichnis wurde angelegt. 146