Grundsteinfegung lycealgebäude - melléklet, Pressburg, 1855
die Erhaltung und Verbreitung des evangelischen Glaubens und Lebens im großen Bereiche des theuren Vaterlandes sich erwarb? Wo die unparteiischen Bücher der Geschichte sprechen, wo Jahrhunderte der Vergangenheit mit lauter Stimme sür die Wahrheit derselben zeugen; da durfte wahrlich der Festredner nicht besorgen, die schwache Schilderung dieser Verdienste mit dem Vorwurfe einer eitlen Ruhmredigkeit befleckt zu sehen. Die vorliegenden Blätter sollen es der Nachwelt bezeugen, daß dieser fromme, warme Eifer der Gemeinde in unfern Tagen nicht erkaltet war. Doch lauter und nachdrücklicher, als alle Worte auf diesen kalten Blättern, spricht dort das neue Schulgebäude; und wenn längst diese Blätter zerfallen oder vergessen sein werden, werden die todten Steine desselben den Ruhm der Gemeinde verkündigen, die selbst unter der drückendsten Sorgenlast, dennoch das Geistige höher achtete, als alle zeitlichen Opfer! Kein Werk der Eitelkeit ist das neue, den Wisienschaften geweihte Heiligthum. — Es ist ein Werk der Nothwendigkeit, die Frucht langer, reiflicher Berathung, und des am 30. Juli 1854 einstimmig im Kirchen-Convent ausgesprochenen Beschlusses, durch den Bau derselben nicht blos den allerhöchsten, die Reform des gesammten Unterrichtswesens betreffenden Verordnungen gebührend entgegen zu komme»; sondern auch dem schon lange gefühlten Bedürfnisse, unsere Bürgerschulen zu erweitern, Rechnung zu tragen. — Bei dieser Gelegenheit haben mehrere hochherzige Gemeindeglieder, als treue, opferwillige Pfleger der wohlthätigen und insbesondere der Bildungs-Anstalten, ihren thatkräftigen Eifer für geistige Angelegenheiten neuerdings bewährt. Außer den auch in der. Grundstein-Urkunde erwähnten Herren Gebrüdern Johann Gottlieb und Johann Georg Carl Reidner hat Herr Georg Zechmeister 8 Fuhren Bausand sammt Fuhren geschenkt, Herr Hummel 4 Handlangertaglöhne, Herr Müller 1 Ku- bikklafter Bausteine geführt, die evangelischen Mitnachbarn von Oberufer die Fuhren von 20,000 Ziegeln unentgeltlich geleistet, Herr Judy eine Partie alter Mauersteine geschenkt. Geldbeiträge haben gespendet: Herr Andreas von Pisser 100 fl. C. M., Herr Samuel