Erdő Péter (szerk.): Bűn és isteni irgalom mint a mai ember problémája - Studia Theologica Budapestinensia 30. (2002)

Michael Waldstein: Die Sünde und das Erbarmen Gottes im Johannesevangelium

Michael WALDSTEIN DIE SÜNDE UND DAS ERBARMEN GOTTES IM JOHANNESEVANGELIUM Zusammenfassung Es ist ein Grundzug des Johannesevangeliums, daß es aus den Wurzeln denkt. Die tiefste Wurzel, auf die es immer wieder zurück­kommt, ist der Vater, der Vater als Ursprung des Sohnes, mit dem Sohn im gemeinsamen Band der Liebe verbunden, das der von ih­nen gemeinsam gesandte Geist bezeugt und vermittelt. So versteht das Johannesevangelium auch die Sünde und das Erbarmen Gottes auf trinitarischer Grundlage. Sünde ist in ihrer tiefsten Wurzel Ableh­nung des Geschöpfseins und der damit eng verbundenen Teilnahme am Sohnsein des Sohnes. Das Erbarmen Gottes ist seine trinitarische Liebe, die auf die Wiederherstellung der Sohnschaft im Menschen und auf die trinitarisch begründete Liebe der Menschen untereinan­der zielt.1 1. Die Sünde Das Johannesevangelium enthält eine auf ersten Blick eigen­tümliche Definition des Teufels und—eng damit verbunden—der Sünde:2 1 Siehe die exakte und tief schürfende Interpretation dies Themas in M. Hasitschka, Befreiung von Sünde nach dem Johannesevangelium: Eine bibeltheologische Untersuchung (Innsbrucker Theologische Studien, 27; Innsbruck 1989). 2 Über die literarische Struktur dieses Abschnittes, siehe Hasitschka, Befreiung von Sünde, 226-229; H. Lona, Abraham in Johannes 8: Ein Beitrag zur Methodenfrage (Europäische Hochschulschriften 23/65; Bern and Frankfurt 1976) 238-39; G. Bartholomew, "An Early Christian Sermon-Drama: John 8:31-59" (Ph.D. Diss; Union Theological Seminary, New York 1974) 47-66. 11

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