Erdő Péter - Rózsa Huba: Eschatologie und Jahrtausendwende 2. Deutsch-Ungarischer Theologentag Budapest, 3. März 2000 - Studia Theologica Budapestinensia 26. (2000)

Béla Tarjányi: Das Gottesbild der Apokalyptik

muß den Wein des Zornes Gottes trinken, der unverdünnt im Becher seines Zorns gemischt ist. Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält vor den Augen der heiligen Engel und des Lammes. 11 Der Rauch von ihrer Peini­gung steigt auf in alle Ewigkeit, und alle, die das Tier und sein Standbild anbeten und die seinen Namen als Kennzeichen annehmen, werden bei Tag und Nacht keine Ruhe haben. Die erbarmungslose Bestrafung fährt im Kap. 19. fort: 19 Dann sah ich das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere ver­sammelt, um mit dem Reiter und seinem Heer Krieg zu führen. 20 Aber das Tier wurde gepackt und mit ihm der falsche Prophet; er hatte vor seinen Augen Zeichen getan und dadurch alle verführt, die das Kennzeichen des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen. 21 Die übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund des Reiters kam; und alle Vögel fraßen sich satt an ihrem Fleisch. 4. Wie kann man das alles mit dem Gottesbild vereinigen, was Je­sus übrigens wie eine überraschende Neuheit von Gott malt und welches Tit 3 mit folgenden Worten zusammenfaßt: 4 Als aber die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, er­schien, 5 hat er uns gerettet - nicht weil wir Werke vollbracht hätten, die uns gerecht machen können, sondern aufgrund seines Erbarmens - durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist. Jesus hebt die unmittelbare, persönliche Beziehung zwischen Gott und dem Menschen hervor. Nach ihm ist Gott Vater, der für einen je­den Menschen persönlich sorgt, der einen jeden persönlich kennt und liebt und wer von einem jeden eine unmittelbar erwiederte Liebe er­wartet. Jesus hebt in erster Linie nicht die Entfernung, die Heiligkeit und Unerreichbarkeit Gottes heraus, sondern seine Nähe zum Men­schen und die Möglichkeit der unmittelbaren Beziehung. Jesus spricht also hauptsächlich von der Güte Gottes, von seiner verzeihen­der, barmherziger Liebe. Das setzt er in den Vördergurund. Im Folge seiner Worte tritt an Stelle von Angst und Sorge Vertrauen und Freude. Jesus ist ein Freund der Sünder und der Zöllner (Mt 11,19). Er er­zählt davon, wie der Vater den Verlorenen Sohn empfingt (Lk 15,11- 24), spricht von dem verlorenen Schaf (Lk 16,1-7), und die Perikope von der verlorenen Drachma (Lk 15) schließt er mit folgenden Wor­ten ab: 12

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