Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)
Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"
spruch, welche die in sich schlechten Handlungen ausnahmslos verbieten" (VS 90). Der Papst führt als Beispiel aus dem Alten Testament Susanna an, die eher zu sterben bereit war, als sich zur Verletzung der ehelichen Treue verführen zu lassen (vgl. Dan 13,22f.; VS 91) und als Beispiel aus dem Neuen Testament Johannes den Täufer, der ebenso für die Unverletzlichkeit der Treueverpflichtung in der Ehe eingetreten war; er hatte dem Herodes mutig vorgehalten: „Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen" (Mk 6,18). „Das sechste Gebot und das Neue Testament verbieten den Ehebruch absolut" (KKK 2380). Es handelt sich hierbei um ein grundlegendes Verbot, das nie und nimmer eine Ausnahme zuläßt. Diese Verbote schützen in besonderer Weise die Würde der menschlichen Person. Immer wieder nennt der Papst eindringlich und mit Nachdruck diese „negativen Gebote, die immer und auf jeden Fall die mit der Würde jedes Menschen als Person unvereinbaren Verhaltensweisen und Handlungen verbieten" (VS 99). So ist das Martyrium ein Zeugnis auch für die Würde der Person. Nicht nur das blutige Martyrium ist ein Zeugnis für die Heiligkeit Gottes und seines Gesetzes, für die Würde der menschlichen Person, die ihr aus der Bindung an die Wahrheit zukommt; auch das Martyrium im Alltag ist ein wichtiges Zeugnis für die Wahrheit. Es ist das „Zeugnis, das alle Christen täglich zu geben bereit sein sollen, auch auf Kosten von Leiden und schweren Opfern. In der Tat ist der Christ angesichts der vielfältigen Schwierigkeit, welche die Treue zur Unbedingtheit der sittlichen Ordnung auch unter den gewöhnlichsten Umständen verlangen kann, mit der Gebet erflehten göttlichen Gnade zu mitunter heroischem Bemühen aufgerufen" (VS 93); dabei wird ihn die Tugend des Starkmutes stützen. Die Kirche muß als die Kirche des Gekreuzigten die imbedingte Treue zu den göttlichen Geboten und Verboten fordern. Kein Wunder, daß sie oft harten Widerspruch nicht nur von Außenstehenden, sondern sogar von Gliedern der Kirche selbst stößt. In grausamer Weise mußten und müssen die Christen den Widerspruch erfahren, die wegen des Zeugnisses für die Wahrheit des Evangeliums den Martertod erlitten haben und erleiden: Das Martyrium ist „ein leuchten des Zeichen der Heiligkeit der Kirche: die mit dem Tod bezeugte Treue zum heiligen Gesetz Gottes ist feierliches Zeugnis und missionarischer Einsatz usque ad 65