Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"

fenbarung, vor allem die Zehn Gebote, verdeutlicht und bekräftigt: „Israel war dazu berufen, das Gesetz Gottes als besonderes Geschenk und Zeichen der Erwählung und des göttlichen Bundes und zugleich als Ge­währ für den Segen Gottes zu empfangen und zu leben" (VS 44). Im Neuen Bund kommt Gott durch Jesus Christus den Menschen in noch größerer Güte entgegen. Er schenkt den Menschen das Evangelium, das sie über den sittlichen Weg belehrt; dies entspricht der Würde des erlösten Menschen. Durch den Heiligen Geist erleuchtet und stärkt er die Menschen, daß sie die Botschaft des Evangeliums hören und nach dem Evangelium leben. „Darüber hinaus empfängt die Kirche als Ge­schenk das neue Gesetz, das die 'Vollendung' des Gesetzes Gottes in Jesus Christus und in seinem Geist ist: Es ist ein 'innerliches' Gesetz" (VS 45). So kann der Mensch die Wahrheit über das sittlich Gute mit „der von der göttlichen Offenbarung und vom Glauben erleuchteten Ver­nunft" (VS 44) erkennen. Wie das innere Wort des natürlichen Sittenge­setzes, so hindern auch die Offenbarung und das innere Gesetz der Gnade die freie Entscheidung des Menschen nicht, sondern ermögli­chen sie. Allerdings kann sich der Mensch auch dem Evangelium und der Gnade verschließen. Der Heilige Vater betont, daß die Offenbarung Gottes zumal im Neuen Testament nicht nur eine allgemeine Mahnung zum Guten, sondern spezifische und konkrete, universal gültige und bleibende sittliche Weisungen enthält (vgl. VS 37). Das Lehramt der Kirche hat eine „spe­zifische Kompetenz" (VS 37) hinsichtlich dieser konkreten sittlichen Normen, die sowohl die Forderungen der wahren Menschlichkeit als auch der neuen Gerechtigkeit im Reiche Gottes betreffen. Freiheit und Natur Von gewissen Moraltheologen wird die Natur auf die leibliche, mate­rielle, biologische Dimension reduziert und mehr oder weniger als Rohmaterial der freien Verfügung (Manipulation) angesehen. Wie ur­teilt der Papst über diese Trennung zwischen der verabsolutierten Ver­nunft und Freiheit des Menschen und seiner Natur? Um die Antwort des obersten Hirten und Lehrers der Kirche zu verstehen, bietet sich ein hilfreicher Einstieg an. Bedenken wir, welche Bedeutung die Men­52

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