Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"

Abweichungen von der kirchlichen Sittenlehre In zweiten Teil der Enzyklika setzt sich der Heilige Vater mit Interpre­tationen der christlichen Moral auseinander, „die mit der 'gesunden Leh­re' (2Tim 4,3) unvereinbar sind" (VS 29). Diese Abweichungen von der gesunden Lehre betreffen Grundvoraussetzungen und Grundprinzipi­en jedes sittlichen Handelns. Freiheit und Moral Der Mensch ist frei. Weil er frei ist, kann und muß er verantwortlich, das heißt sittlich handeln. Er kann uns soll sich frei für das Gute und gegen das Böse entscheiden. In der Frage der menschlichen Freiheit geht es um die Moral schlechthin, „weil es Moral ohne Freiheit nicht gibt" (VS 34). Tiere können nicht moralisch handeln, weil sie nicht frei sind: sie werden völlig von ihren Instinkten geleitet. Ein falsches Ver­ständnis von Freiheit führt zu einem falschen Verständnis von Moral und Sittlichkeit schlechthin. Deshalb lautet die Grundfrage: „Was ist die Freiheit, und welcher Art ist ihre Beziehung zu der im Gesetz Got­tes enthaltenen Wahrheit" (VS 30). Der Papst stellt fest, daß sich in der heutigen Moraltheologie Ansichten über die Freiheit des Menschen finden, die unvermeidlich zu folgenschweren Umdeutungen und Miß­deutungen des sittlichen Lebens führen. Gewisse Richtungen der heu­tigen Moraltheologie lassen sich von subjektivistischen und individua­listischen Auffassungen beeinflussen; sie interpretieren das Verhältnis der Freiheit zum Sittengesetz, zur menschlichen Natur und zum Ge­wissen in neuer Weise und schlagen neuartige Kriterien für die sittli­che Bewertung von Handlungen vor: es sind dies Tendenzen, die in ih­rer Verschiedenheit darin übereinstimmen, die Abhängigkeit der Freiheit von der Wahrheit abzuschwächen oder sogar zu leugnen (VS 34). 47

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