Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Kardinal Franz König: Kirche und Demokratie

Daraus ergibt sich die grundsätzliche Bedeutung und Einschätzung des Laienapostolates für die Zukunft der Kirche. „Lumen gentium" nr. 30 sagt: Die Behandlung Laienapostolates, in Verbindung mit der Kir­che, sei wichtig geworden, „wegen der besonderen Verhältnisse unse­rer Zeit" und „...weil die geweihten Hirten sehr wohl wissen, wieviel die Laien zum Wohl der ganzen Kirche beitragen". LG nr. 33 fügt dann wörtlich hinzu: „Die Laien sind besonders dazu berufen, die Kirche an jenen Stellen und in den Verhältnissen anwesend und wirksam zu ma­chen, wo die Kirche nur durch sie Salz der Erde werden kann. So ist je­der Laie, kraft der ihm geschenkten Gaben, zugleich Zeuge und leben­diges Werkzeug der Kirche selbst". In der Geschichte der Kirche war es übrigens zum erstenmal, daß ein solches Thema auf einem ökumenischen Konzil behandelt wurde. Aber am 18. November 1965, das heißt, ca. drei Wochen vor Kon­zilsschluß, wurde dieses Dokument nach langen Beratungen und vie­len Änderungsvorschlägen, mit 2340 Ja-Stimmen und nur 2 Nein-Stim­men feierlich verabschiedet. Das Konzil wollte damit auch ausdrücken, daß Laien nicht nur Lück­enbüßer im Falle des Priestermangels sind, sondern daß sie aufgrund von Taufe und Formung am allgemeinen Priestertum der Kirche teil­haben. Dies bedeutet keine „Demokratisierung" der Kirche im Sinne der staatlich-politischen Strukturen; wohl aber bedeutet es eine Wiederbe­sinnung im Sinne der Schrift und der Väterzeit, auf die Fülle ihres in­neren Reichtums, mit menschlichen und göttlichen Strukturelementen, — aber auch mit dem Blick auf die Erfordernisse der Zukunft. Demokratie und Kirche gehen in der nachkonziliaren Zeit verstärkt aufeinander zu. Aufgabe der Kirche ist es, dabei vor allem den Men­schen zu sehen, im Sinne eines christlichen Welt- und Menschbildes. Dieser Dienst der Kirche für die Menschen wird nicht zuletzt ein wich­tiger Dienst auch für die Demokratie der Zukunft sein. 37

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