Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Kardinal Franz König: Kirche und Demokratie

hingegen aus Prinzip kaum geduldet oder als Bürger 2. Klasse behan­delt werden; oder sogar — was auch schon geschehen ist der Bürger­rechte völlig beraubt werden. ...Wir beanspruchen kein Privileg, son­dern die Achtung eines elementaren Rechtes. Die Verwirklichung die­ses Rechtes ist eine der grundlegenden Proben für den wahren Fortschritt des Menschen in einem jeden Regime, in jeder Gesellschaft, in jedem System und jeder Lage." Diese ausführliche Wiedergabe aus dem ersten Rundschreiben des Papstes Johannes Paul II. läßt zwei Gedanken besonders deutlich wer­den: ersten, eine demokratische Ordnung fußt auf der Anerkennung vorgegebener menschlicher Grundrechte, der Allgemeinen Menschen­rechte. Und zweites: solche in ähnlicher Weise oft wiederholten Fest­stellungen in Reden Texten haben die Position des Kommunismus in der Weltmeinung noch mehr geschwächt. In Wien fand im Frühsommer 1993 die große Konferenz der Men­schenrechte statt. Bei den Gegensätzen und großen Schwierigkeit, die sichtbar geworden sind, scheinen mir zwei Gesichtspunkte wichtig zu sein: 1. Nur eine demokratische Staatsform ist bereit und imstande, die Uni­versalität der Menschenrechte anzuerkennen; das heißt, daß alle Men­schen, unabhängig von Rasse, Sprache, Kultur, gleich sind. 2. Man muß die der staatlichen Ordnung vorgegebenen, nicht von staatlichen Beschlüssen abhängigen Rechte anzuerkennen bereit sein. Wenn man weder den ersten noch den zweiten Punkt annimmt, ist ein Gespräch über universale Menschenrechte sinnlos. Daher sind demok­ratische Strukturen, so sagte der Vatikan-Vertreter auf der Menschen­rechtskonferenz in Wien, ein gewisser Schutz gegen die Verletzungen der Menschenrechte. Wer Menschenrechte von Kulturen oder staatli­chen Traditionen abhängig sein läßt, der relativiert sie, leugnet ihre all­gemeine Gültigkeit. Dies ist ein kurzer Hinweis auf das positive Verhältnis von Kirche und Demokratie, wie es sich seit Pius XII., Johannes XXIII., dem II. Vatika­num und besonders Johannes Paul II. entwickelte. Das Verhältnis von Kirche und Demokratie wurde stark beeinflußt durch die schmerzlichen Erfahrungen, die die katholische Kirche sel­33

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