Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Leo Scheffczyk: Zum Problem der Sprache in der Theologie

fordert von seiten des Sprechenden die Haltung der „Wortverantwor­tung", die sich an der Situations=und Zeitgemäßheit des Wortes er­weist; ihr entspricht auf seiten des Hörers „die Verstehenszumutung", die den Adressaten auf das Verstehen hin in Bewegung setzt; das Ziel ist die gemeinsame Verständigung oder die Eröffnung eines gemein­samen Verstehensraumes, der dem Hörenden Zukunft erschließt.36 Mit dem letztgenannten Strukturmoment stellt sich natürlich auch die Frage nach der Inhaltlichkeit dieses Sprachgeschehens oder nach der „Sache des Wortes", obgleich dieses in einem gänzlich personal ver­standenen Sprachgeschehen nicht etwas Dingliches oder Inhaltliches sein kann. Aber die Theologie darf an dieses Konzept doch vor allem die Frage stellen, so und ob in diesem Sprachgeschehen „Gott" seine Stellung hat. Hierauf ergeht die Antwort, daß in einem solchen Ge­schehen „Gott" nicht für sich und gleichsam isoliert zum Ausdruck kommen kann. Das ist bereits im Offenbarungsverständnis des Autors grundgelegt. Im Geschehen der Offenbarung ereignet sich nämlich das „Zusammensein von Gott und Mensch", wobei „das Licht, als welches Offenbarung stets empfunden wird, auf den Menschen und seine Welt fällt". Darum ist „der nächstliegende Gegenstand, der in der Offenba­rung offenbar wird, der Mensch und seine Welt". „Was durch die Of­fenbarung ans Licht kommt, ist der Mensch".37 Freilich wird die Frage nicht zum Schweigen kommen, was oder wer denn Gott wirklich sei. Aber eine Antwort darauf in Form einer inhalt­lichen Bestimmung oder auch nur einer Umschreibung kann es in ei­nem Konzept, in dem immer nur der Zusammenhang von Gott, Welt und Mensch faßbar wird, nicht geben (was auch mit der Ablehnung je­des metaphysischen Instrumentariums zusammenhängt). Unbestreit­bar und gewiß gibt es Gott „nur in der Sprache".38 Näherhin meint das „Wort Gott... die Tatsache, daß der Mensch in der Ganzheit seines Lebens und damit im Hinblick auf die Wirklichkeit im ganzen in einer letztgültigen Weise sprachlich angegangen ist".39 Nicht Gott ist dem­nach eine „Tatsache", sondern das Geschehen des letztgültigen, unbe­dingten Angegangenseins des Menschen durch ein seine Existenz er­36 Vgl. dazu: Einführung in die theologische Sprachlehre, Tübingen 1971, 259. 37 DERS., Dogmatik christlichen Glaubens I, Tübingen 1979, 253. 38 Ebda., 158. 39 Ebda., 190. 142

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