Anton Millner: "Die Gefangenenseelsorge" - Studia Theologica Budapestinensia 1. (1990)

III. Kapitel. Die theologische Grundlegung und die kirchliche Praxis der Gefangenenseelsorge

- vom verlorenen Schaf,1 2- von der verlorenen Drachme,- vom verlorenen Sohn.1 2 3 Voraussetzung für die Wiederannahme des schuldig gewordenen Menschen durch Gott ist die echte Umkehr (Metanoia) die Haltung die dieser Umkehr am meisten entgegensteht, ist die Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit, sie sie von vielen Pharisäern zur Zeit Jesu praktiziert wurde.4 Ihnen hält Jesus entgegen, dass Dirnen und Zöllner eher ins Reich Gottes eingehen werden als sie.5 Wie begegnet Jesu notorischen Sündern:- der Sünderin im Haus des Pharisäers Simon,6 7 7- dem Oberzöllner Zachäus aus Jericho,- den mitgekreuzigten rechten Schächer?8 An allen drei Berichten wird deutlich sichtbar, dass Jesus den Menschen das Erbarmen Gottes bringt. Die Tischgemeinschaft Jesu mit notorischen Sündern löst immer wieder die Empörung der Frommen aus.9 Jesu Hinweis, er sei gekommen, die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten,10 zeigt, was durch die Schuld und Sünde des Menschen bewirkt wurde, überwunden wird. Eine neue Gemeinschaft des Menschen mit Gott ist angebrochen. Jesu Leben und Handeln bezeugen, dass Gott sich des Menschen in seiner Schwachheit annimmt. 1. Vgl. Lk 15,1-7 2. Vgl. Lk 15, 8-10. 3. Vgl. Lk 15,11 32. 4. Vgl. SCHNACKENBURG, Rudolf: Die sittliche Boschaft des Neuen Testaments, München 1962, S. 15. 5. Vgl. Mt 21,31 f; Lk 7,29 f. 6. Vgl. Lk 7,36-50. 7. Vgl. Lk 19,1-10. 8. Vgl. Lk 23,39-43. 9. Vgl. Lk 5,30; 19,7. 10. Vgl. Lk 5,32. 22

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