Folia Theologica 22. (2011)

Kránitz Mihály: Der Pluralismus der Religionen aus dem Gesichtspunkt der Mission

36 Mihály KRÁNITZ Aber wie auch die menschliche Natur zur gleichen Zeit geschaffen und sündenvoll ist, enthalten auch die Religionen der Welt die „Samen des Wortes", sie beinhalten jedoch auch gegensätzliche Elemente: Gottes Spuren aber gleichzeitig auch die Spuren der Sünde. Ohne sich ihnen zu widersetzen, deckt das Christentum ihre positiven Werte auf, und sie übernehmend reinigt und formt sie um. Das Mysterium von Christus erreicht auch die Mitglieder von anderen religiösen Traditio­nen, wie eine Antwort auf die menschliche Sehnsucht nach der Verei­nigung mit Gott, die religiösen Traditionen spielen jedoch im Myste­rium des Heils keine Rolle. Lubac bemerkt, dass, wenn die religiösen Traditionen positive Werte bezüglich des Heils hätten, würde er dem Christentum widersetzen, denn so würde sich sein einmaliger Charak­ter verdunkeln. Die göttliche Heilsordnung ist ein geordneter Plan: es gibt nur eine einzige Achse, nur einen einzigen Beziehungspunkt, und das ist das Christentum, der einzige Weg des Heils. Wenn man dächte, dass die anderen Traditionen im Heilsmysterium ihrer Mitglieder eine positive Rolle spielen, bedeutete, dass es mehrere und parallele Wege zum Heil gibt, und so würde die Einheit des göttlichen Plans zerstört werden.7 Im ergiebigen literarischen Lebenswerk von Hans Urs von Balthasar (1905-1988) finden wir keine ausführliche Religionstheologie. In zahl­reichen Schriften vergleicht er jedoch das Christentum mit den ande­ren Religionen der Welt, um den Unterschied, das heisst den absoluten Charakter des Christentum zu beweisen.8 Einer der Schlüsselwörter des Begriffes von Balthasar ist „das universell Konkrete", universale concretum, das er im Zusammenhang mit dem Mysterium von Jesus Christus verwendet, und das zeigt gut den absoluten Charakter seiner Person, das heisst, dass das Gegenüberstehen des „partiellen Konkre­ten" dem universellen Konkreten in der Ordnung der Beziehung zwi­schen Gott und dem menschlichen Geschlecht ausschliesslich in Jesus 7 Lubac, H. de, Paradox et Mystère de l'Église, Paris 1967. 149. 8 Balthasar, H. U. von, Das betrachtende Gebet, Einsiedeln 1965. Balthasar, H. U. von, Theologie der Geschichte, Einsiedeln 1950. Balthasar, H. U. von, Pneu- ma und Institution. Skizzen zur Theologie, IV. Einsiedeln 1974. Balthasar, H. U. von, Neue Klarstellungen, Johannes, Einsiedeln 1979; „Homo creatus est", Skizzen zur Theologie, V. Einsiedeln 1986. Balthasar, H. U. von, Das Christen­tum und die Weltreligionen, Fribourg 1979. Balthasar, H. U. von, Christen sind einfältig, Einsiedeln 1983. Balthasar, H. U. von, Catholicism and the Religions, in Communio 5 (1978) 6-14.

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