Folia Theologica 19. (2008)

Kránitz Mihály: Glauben Christen und Moslime an denselben Gott?

FOLIA THEOLOGICA 19 (2008) 123 KRÁNITZ, Mihály GLAUBEN CHRISTEN UND MOSLIME AN DENSELBEN GOTT?1 In meiner kurzen Erwiderung möchte ich die im Haupttitel unserer Konferenz bezeichneten Schwierigkeiten und Perspektiven zwischen Christen und Moslime erleuchten. Diese Frage ist hochaktuell, seit der Regensburger Vorlesung vom Papst Benedikt XVI.2, vor dem Eintritt der Türkei in die Europäische Union, und vielleicht auch deswegen, denn vorige Woche wurden in der türkischen Stadt Malatiya drei Christen wegen des Verkaufs von Bibeln ermordet.3 1. Der Glaube an Gott als der Grund des Islams Nach dem Islam besteht der Glaube darin, dass man an Gott, an die Engel, an das (offenbarte) Buch, an Gottes Gesandten, an den letzten Tag und an alles glaubt, was bestimmt ist, an das Gute und Böse. An erster Stelle steht also der Glaube an Gott. Das ist die erste Säule der moslemischen Religion, und das kommt dadurch zum Ausdruck, dass man das Sein und das Einzig-sein von Gott bekennt. Neben dem Glauben, das heisst dem Glaubensbekenntnis (shahada) sind die anderen vier Säulen des Islams das rituelle Gebet {salat) das heisst fünf Ritualgebete pro Tag, die Pflichtalmosen (zakat), das Fasten im Monat Ramadan (säum) und die Wallfahrt nach Mekka (hadsch), durch die der Gläubige praktizierend wird. 1 Diese Studie wurde zum ersten Mal in dieser Form am 27. April 2007 an der deutsch-ungarischen theologischen Tagung an der Theologischen Fakultät der Universität von Passau vorgetragen. 2 Vgl. Benedikt XVI., Glaube und Vernunft. Die Regensburger Vorlesung (kom­mentiert von Gesine Schwan, Adel Theodor Khoury, Karl Kardinal Leh­mann), Herder, Freiburg 2007. 3 Es gibt keine religiöse Rechtfertigung für solche Überfälle. Der Koran garan­tiert das Recht auf Glaubensfreiheit im Vers 256 der zweiten Sura, wo es heisst: „Kein Zwang im Glauben" Vgl. http://islam.de/8292.php (Die Zeit der Untersuchung: 25.04.2007.)

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