Folia Theologica 18. (2007)

Recensiones

RECENSIONES 369 Zorn-These wirklich leistet, ist ausschließlich durch eine Funktions­analyse aufzuzeigen, die in einer metatheologischen Perspektive oder in der Sprache der Psychopolitologie durchzuführen ist."(153 f.) - Das aber bedeutet für das Christentum: „mit der Christianisie­rung des Gotteszorns wird eine Bank zur Deponierung aufgescho­bener menschlicher thymotischer Impulse und zurückgestellter Ra­chenprojekte eingerichtet deren globales Design jenseits des Vor­stellungshorizonts der Bankmitarbeiter liegt."(154) - Die Ignoranz gegenüber der trinitärischen Liebe als Grund des Zorns Gottes bei dem „obendrein nahezu zeitgenössischen" Hans Urs von Balthasar hält Sloterdijk ebenfalls für unausreichend.(160) - Das Schlüssel­wort der Zornerklärung wird auf diese Weise die „Bankformation" welche Sloterdijk auch bei Niklas Luhmann durch Ausdifferenzie­rung in die soziale Subsysteme voraussetzt.(211) Das ist sicher das entsprechende Ergebnis, wenn man sich der Bibel, Religion und Kirche aus einer metatheologischen Perspektive von der Psychopolitologie her und in deren Sprache annähert und sich die Aufgabe stellt, alle Fragen der menschlichen Wirklichkeit auf diese Weise erklären zu wollen. - Die Theologie und der den­kende, sprechende Mensch weiss es ganz genau, welche Konse­quenzen sein Mensch-sein, sein Nachdenken darüber und seine Rede Angesichts Gottes, ja schon des Lebens in sich trägt. - Es wäre aber auch zu fragen, wie und woraus eine metatheologische Per­spektive und die Psychopolitologie entsteht und ausbildet. Sollte diese meta-theologische Sprache rein aus dem Bereich der Psycho­politologie kommen? Wäre das nicht willkürlich und ein Rückfall in eine niedere Stufe der Reflexion? Wo und wer ist die Autorität, wel­che die Eigenart und Kompetenz dieser Psychopolitologie be­stimmt? Wird sie nicht auch zu einer „Zornbank" deren Verfahren und Geschäftsführung viel undurchschaubarer ist als das der Kir­che und des Gottes der Bibel? - Diese Fragen zu formulieren wäre die Aufgabe der katholischen Fundamentaltheologie, denn das Buch Sloterdijks werden auch Kirchenmitglieder lesen, oder dar­über mindestens gefragt. Aktualität dieser Konfrontation könnte die Enzyklika „Spe salvi facti sumus" Benedikt XVI. verleihen. Zoltán Rokay

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