Folia Theologica 18. (2007)

Zoltán Rokay: Diogenes Laertios und Clemens von Alexandrien

220 Z. ROKAY 3. Was bedeutet das Wort „Sophist", „Philosoph" und Weiser? Zur Zeit des DL bzw. des CI war die Sentenz verbreitet, „alles Philosophieren beginnt mit Thaies". Er aber war einer der sog. „sie­ben Weisen", deren sagenhafte Tradition und gnomen u.a. durch DL und CI zu uns gekommen ist. - Wir erhalten auch Informatio­nen bezüglich der Bedeutung des Wortes Sophist, welches später eine umstrittene Und negative Bedeutung erhielt. DL I, 12b „Ehedem wurde, was jetzt Philosophie heißt, vielmehr Weisheit genannt, und ein Wei­ser hieß, wer sich mit ihr berufs­mäßig beschäftigte, also ein durch besondere Geistesschärfe hervorragender Mann, während Philosoph nur einen Liebhaber der Weisheit bezeichnet. Die Weisen wurden aber auch So­phisten genant, und nicht nur sie, sondern auch die Dichter, wie denn Kratinos in den Archi- lochern in seinen Lobesworten auf Homer und Hesiod sie so nennt"n 11 CI 24,1 ff. „Daher haben die Griechen auch selbst Leute, die sich auf ir­gendeinem Gebiet hervortaten, zugleich Weise (sophoi) und mit davon abgeleiteten Wort Sophi­sten genannt. So sagte Kratinos in seinem Stück ,Archilochoi', nachdem er Dichter hatte auf­zählen lassen: ,Welch ein Sophistenrudel habt ihr aufgespürt!' Und ähnlich wie der Lustspiel­dichter sagt auch Iophon in sei­nem Satyrspiel ,Aulodoi'(die zur Flöte Singenden) mit Bezug auf Rhapsoden und einige andere: ,Und hereingekommen war Wohl- ausgerüstet der Sophisten große Schar.' 11 Über die Sophisten vgl. die einschlägigen Werke des Plato und des Isokrates. Es kann immer Überraschungen geben was die Entdeckung der neuen Hand­schriften betrifft: vgl. Th. GOMPERZ, Die herkulanische Biographie des Po­lemon. In: Philosophische Aufsätze, Eduard Zeller zu seinem fünfzigjährigen Doctor-Jubileum. Leipzig 1887. 139-149. - oder: J. MANSFELD, Hesiod and Parmenides in Nag Hammadi. In: Vigiliae Christianae 35, 174-182 North-Holland Publishing Company, 1981.

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