Folia Theologica 18. (2007)

István Ancsin: Die Hoffnung Aaf das Heil bei Hans Urs von Balthasar

20 I. ANCSIN selbst stehende ab-solute Bewegung verstehen kann: als ,Prinzip Hoffnung'"10 *. 3. Christliche Hoffnung kann sich nach Balthasar deshalb als eine ^bessere'11 bezeichnen, weil sie auf der schon erfolgten Auferste­hung Christi aufruht"12. Sie ist das verwirklichte jüdische Eschaton: das Heil des ganzen, leib-seelischen Menschen, das keine heidni­sche Endlehre - wegen ihrer dualistischen Auffassung - sich erhofft hätte. Die Auferstehung Christi ist aber nicht nur Gegenstand, son­dern zugleich Wirkung dieser „besseren Hoffnung", „da das Erhoff­te vorweg mit Christus zusammen bei Gott aufbewahrt wird, um den Hoffenden zuletzt offenbart und übereignet zu werden"13. Nach Balthasar kann eine solche Hoffnung vom Menschen die größten Opfer fordern, und zwar dann, wenn sie alles auf die Of­fenbarung der Auferstehung Christi setzt. Damit fordert Christus einen „größeren Verzicht" vom Menschen, als er ihn nach seinen menschlichen Kräften leisten könnte, einen „stärkeren Glauben", als er ihn aus sich heraus bringen könnte und eine „kühnere Hoff­nung" als der Mensch je entwerfen könnte. Balthasar meint konse­quenterweise, daß der Verzicht letzten Endes bis zum eigenen Ich gehen soll, das ist nämlich die Voraussetzung dessen, daß man sein eigenes Ich in der Nachfolge des Auferstandenen in einer, jetzt nicht erträumbaren Form, wiederempfängt. Deshalb gründet sich nach Balthasar „christliche Hoffnung ganz und gar auf den Herrn"14. Sie ist nicht nur passive Erwartung besserer Zustände, sondern von ihrem transzendenten Charakter her etwas „überna­türlich Geöffnetes"15, die eine aktive Hingabe erhält. Es ist jeden­falls an Balthasar die Frage zu richten, ob Christus vom Menschen 10 TD IV, 125. Balthasar bezieht sich hier auf das Buch Ernst Blochs „Das Prin­zip Hoffnung“. Wenn man dem oben erörterten Gedankengang weiter folgt, dann besagt Judentum weltweit „einen bestimmten messianischen Affekt“ und „eine prophetische Bewegung“. (Die beiden Zitate stammen aus „Prinzip Hoffnung“, S. 709. und 712.) 1 1 Die Heiden haben eine unvollkommene Hoffnung, die Juden eine futurische. Den beiden gegenüber besitzen die Christen eine „bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahen“. Balthasar zitiert hier (TD IV, 123.) Hebr 7,19. 12 TD IV, 125-126. 13 TD IV, 126; Vgl. dazu noch Kol 3,3-4 und 1 Petr 1,3-5. 14 TD IV, 126. 15 TD IV, 126.

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