Folia Theologica 17. (2006)

László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.

58 L. GRUBER Untersuchung entscheidend: es wird die Formulierung von Bischof Brom sein, welche in die aspotolische Ermutigung Pastores dabo vo­bis aufgenommen wird. 4. Die Auswertung der neuen Lehre über die Theologie des Priesterstandes von Johannes Paul II. Wie in Punkt 1. bereits gezeigt, besteht die Neuigkeit der Prie­ster-Theologie von Johannes Paul II. eigentlich in der Deutung der Priesterweihe als Bräutigams-Konfiguration; dies bildet das einzige neue und bestimmende Element der Priester-Theologie, das auch Konsequenzen haben wird27. Formell gesehen, also in der sprachlichen Formulierungsweise von Johannes Paul II. über das Weihesakrament, ist die ausgespro­chene und betonte Deutung über eine besondere Konfiguration mit Christus neu, auch dem Bräutigam der Kirche (also nicht nur zum Kirchenoberhaupt und dem Oberhirten!). Dieser Gedanke er­scheint getarnt oder im Keim aber auch in den bereits untersuchten Äusserungen des Lehramtes (welche als eine unmittelbare bzw. mittelbare Vorbereitung der vom Papst formulierten Verlob- ten-Dimension betrachtet werden können oder die Vorstufe davon sind), also kann die Formulierung von Pastores dabo vobis inhaltlich nicht als ganz neu eingestuft werden. Ähnliches gilt auch für den formellen Aspekt, wo die direkte und betonte Verbindung der Priester­weihe und der Ehelosigkeit der Priester ohne Zweifel neu zu bezeich­nen sind, obwohl die Äusserungen des Lehramtes dies bzw. dessen Möglichkeit bereits implizite in sich tragen. Dasselbe gilt für die for­mell neue Deutung der Hirtenliebe als Liebe zwischen Bräutigam und Braut, oder die Formulierung der Verlobten-Dimension der Eucharistie bzw. über das geheiligte priesterliche Leben. In dem Masse wie Christus der Priester Christus auf eine besondere Weise ontologisch darstellt, und sich Christus in einer Beziehung Bräuti­gam-Braut mit der Kirche befindet, so können aus all daraus die Formulierungen von Johannes Paul II. über die Verlobten-Di­mension logisch abgeleitet werden. Es ist unbestritten, dass der 27 Vgl. MCGOVERN, T., Priestly Celibacy Today, 104.

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