Folia Theologica 17. (2006)

László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.

56 L. GRUBER spiel im SaC, sondern auch sakramental-ontologisch. In der Lehre von Johannes Paul II. ist klar ersichtlich, dass der Priester in der Präsen­tation der Eucharistie der sakramentale Verkörperer des Bräutiugam-Christus ist. Der Papst benutzt das Thema des Verlobt-Seins Christi (vgl. Eph 5, 22-32) dazu, den männlichen Charakter des Dienstpriestertums zu un­terstreichen, vorausgesetzt, die eucharistische Handlung in persona Christi den männlichen Dienst in der Kirche notwendig macht, der ja ein Zeichen des Bräutigams vor der Kirche ist. 3. Die unmittelbare Quelle des Verlobten-Symbolismus von Pastores dabo vobis Der Verlobten-Symbolismus taucht in Vorbereitung auf die Bi­schofssynode des Jahres 1990 zuerst auf der Vorbereitungssitzung am 2. Oktober 1990 auf, als in der Synodenaula Bischof Robert Hen­ry Brom aus San Diego (USA) das Wort ergriff; seinen Redebeitrag können wir wie folgt zusammenfassen24: Zum Verstehen der prie- sterlichen Identität und des Charakters des Dienstes bzw. zu deren Wertschätzung kann die Vertiefung des Gedankens über die Kirche als Verlobte Christi wie in Punkt 6 des LG eine Hilfe sein. Ohne Zweifel, erklärt Brom, ist jeder Getaufte bzw. Gefirmte mit Christus verlobt, und mit ihm zusammen bilden sie ein enziges priester- lich-prophetisch-königliches Volk, um die Lehre zu heiligen. Die das Weihesakrament aufnehmenden Personen unterscheiden sich jedoch von den anderen Getauften, da sie durch das Weihesakra­ment dazu in die Lage versetzt werden, das Oberhaupt und den Bräutigam der Kirche zu vergegenwärtigen, bzw. in seiner Person zu handeln (in persona Christi, capitis et sponsi Ecclesiae). Durch die Handauflage und das Ausgiessen des Heiligen Geistes werden die Priester ganz gleich mit Christus, und dem Bräutigam der Kirche ähnlich (sie konfigurieren sich), um sie genauso zu lieben wie es Christus getan hatte. In diesem Verlobten-Bild ist das Wesentliche des Priestertums verborgen, und damit ist sowohl der Priester­dienst als auch der Geist des Priesters bzw. der priesterliche Le­bensstil verbunden. Daraus folgt, dass die Person des geweihten Priesters, seine Sendung und Lebensstil eine einzige 'Teilhabe' an 24 Vgl. CAPRILE, G., Il Sinodo dei Vescovi, 86-87.

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