Folia Theologica 17. (2006)
Peter Caban: Jüdisches Pascha und das letzte Abendmahl von Christi
JÜDISCHES PASCHA 23 „Wir danken dir, Herr, unser Gott, denn du hast uns das liebe Land als Erbe (um mit dem Obst und den Lebensmitteln aus dem Land zu nähren). Verherrlicht bist du, Herr, unser Gott, für dieses Land und diese Speise. " [3. „Erbarme dich, unser Herr und Gott, über dein Volk Israeli, über deine Stadt Jerusalem, über Zion, das Haus deiner Verherrlichung, über deinen Altar und über deinen Tempel. Verherrlicht bist du, Herr, du baust Jerusalem.“] 14. „Verherrlicht bist du, Herr, unser Gott, du bist gut und du erweist das Gute.“] Ähnlich wie beim Brotsegen benutzte Jesus seine eigene freie Formulierung. Trotzdem hat dieser Text die Bedeutung für das Verständnis des letzten Abendmahls Jesu, vor allem für die Bedeutung der Struktur und der Inhaltsmomente des Eucharistiegebets10. Nach diesem Gebet segnete Jesus den dritten Kelch und reichte diesen mit der Erklärung, die im Markus Evangelium geblieben ist - Mk 14, 24: „Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen zuird.“ Es scheint, dass der Kelchinhalt nicht in die einzelnen Trinkgefäße verteilt wurde, wie es gewöhnt war, sondern der Kelch wurde nacheinander gereicht. In der jüdischen Tradition war es selbstverständlich, dass der Vorsitzende (meistens Vater der Familie) als Erster aß und trank. Es wäre interessant, die Hypothese zu verfolgen, ob Jesus zusammen mit den Aposteln das (eucharistische) Brot und den Wein gespeist hat11. 4. Teil: Schluss (und der vierte [Hallel-jKelch) Nach dem dritten folgte noch der vierte (sog. Hallel-)Kelch, der in der Epoche Jesu nicht zuverlässig bewiesen wird. Jedenfalls 10 Hier muss man daraufhinweisen, dass der zweite Absatz bei verschiedenen Gelegenheiten über die Embolismen verbreitet wurde - eine Sitte, die schon in der Epoche Jesu existieren konnte. Daher können wir berechtigt die Meinung vertreten, dass Jesus im Gebet nach dem Essen seinen Vater für alles verherrlichte, was er in seinem Leben mit seiner Botschaft vollbrachte. Hinweis auf diesen Inhalt und diese Art des Embolismus kann man im Hochpriestergebet Jesu sehen (Jn 17). 11 Im Neuen Testament existiert keine eindeutige Aussage darüber, aber die meisten Exodus-Experten sind der Meinung, die J. Jeremias (Sióvá pri veceri 1967, 199-210) verteidigt, dass Jesus nach Markus 14,25 und Lukas 22,15-18 weder aus dem Pascha noch aus dem eigentlichen Brot und Wein speiste.