Folia Theologica 17. (2006)
Peter Caban: Jüdisches Pascha und das letzte Abendmahl von Christi
18 P. CABAN hl. Matthäus (Mt 26, 26-28), hl. Markus (Mk 14, 22-24), hl. Lukas (Lk 22, 14-20), und hl. Paulus (1 Kor 11, 23-25). Die angeführten biblischen Nachrichten können wir in zwei Gruppen einteilen: in die erste gehören Beschreibungen von Matthäus und Markus, in die zweite von Lukas und vom Apostel Paulus. Die Beschreibungen der genannten Autoren sind in einigen Punkten unterschiedlich, obwohl nicht in wesentlicher Art. Matthäus und Markus berichten über die Praxis, die im palästinischen- jüdisch-christlichen Milieu benutzt wurde, wo es um die wiederholte liturgische Praxis ging. Deshalb notieren sie z.B. nicht den Befehl: „Das tut zu meinem Gedächtnis." Dagegen berichten Lukas und Paulus mehr profilierte Nachrichten über die Eucharistiebestimmung, die sich auf die antiochische liturgische Tradition bezieht (Paulus lebte in Antiochia in Jahren: 43, 49, 52-53). Matthäus und Markus verbinden Umwandlung vom Brot und Wein in das selbe Dynamismus der Tätigkeit von Christi, Lukas und Paulus teilen die Umwandlung des Brotes und Weins, die Weinkonsekration folgt nach dem Abendmahl und unterscheiden Segen vom Dankerweisen. Lukas und Paulus sprechen nur über das Dankerweisen; gleichzeitig unterstreichen sie „Leibaussetzen", „Vergossen des Blutes für euch" (Lk), beim Matthäus „für viele zur Vergebung der Sünden."1 In den genannten biblischen Berichten kann man vier grundlegende Elemente unterscheiden: 1. Jesus nahm - Brot, Kelch; 2. er segnete, sprach das Dankgebet (£ÙÀ,oyf|CFaç , sùxapioxfiaaç); 3. brach das Brot; 4. er gab ihnen das verwandelte Brot und den Wein und erklärte die Paschageschichte Die Feier des jüdischen Feiertags Pascha2 entstand ursprünglich vom Übernehmen der Sitten aus den heidnischen Feiern der Erde. 1 Vgl. SINKA, T., Zarys liturgiki, Goscikowo-Paradyz 1988, S 165-166.