Folia Theologica 16. (2005)
Imre Koncsik: Künstliche Intelligenz - was kann die Dogmatik zur Diskussion beitragen?
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 101 oder in den Mikrotubuli57 58 59 60 61 - zu vermuten sind. Diese Eigenschaft könnte freilich durch den Usus von Quantencomputern künstlich abgebildet werden, welche auf einer informationsverarbeitenden Interpretation quantenmechanischer Prozesse beruhen62. Auch die Komplexität des Gehirns könnte bald repräsentierbar sein, insofern die Summe neuronaler Verknüpfungen durchaus nachbildbar ist - samt einer entsprechenden Gewichtung der Neuronen und damit einer umfassenden funktionalen Statusbestimmung im Gesamtensemble. Morphologisch stehen soweit keine echten Hindernisse im Weg. Dennoch muss auf zwei Differenzen - sie sind Ausdruck der Analogie - aufmerksam gemacht werden: die organische Materie ist wesenhaft durch dynamische Adaptavität als der Fähigkeit gekennzeichnet, sich selbst auf neue Situationen einzustellen. Zu denken wäre diesbezüglich etwa an die regenerative Potenz als Derivat der Autopoese des Organischen. Das gilt besonders vom Gehirn. Die Kehrseite der generell adaptiven Potenz ist die Alterung und der Verschleiß des Organischen63, wobei das freilich nicht notwendig, sondern faktisch wirklich ist: es ist auch der Fall denkbar, dass Adaptation nicht notwendig in Degeneration als einer AbInvitation to Cognitive Science 3, Cambridge u.a. 1990. Vgl. DÖRNER. D., Bauplan für eine Seele, Reinbek bei Hamburg, 1999 57 Das in Ergänzung der klassischen Bestimmung der Analogie als größere Unähnlichkeit der Ähnlichkeit, etwa beim 4. Laterankonzil 1215 (DH 800) 58 EWALD, G., Die Physik und das Jenseits. Spurensuche zwischen Philosophie und Naturwissenschaft, Augsburg 1998, 158-164, verweist etwa aut'morphologische und funktionale Differenzen zwischen Neuronen und Gattern eines Chips (163) 59 STAPP, LL, Mind. Matter and Quantum Mechanics, Berlin 1993 60 So ECCLES, J., Wie das Selbst sein Gehirn steuert, München 21997. Hier werden andere und ähnliche Ansätze von Denett, Edelman, Hodgson. Penrose, Margenau. Stapp, Sperrv. Changeux. Searle, ebenfalls kurz referiert (52-93) 61 So PENROSE, R.. Schatten des Geistes. Wege zu einer neuen Physik des Bewußtseins, Heidelberg u.a. 1995. 463 62 NEUWEILER, G.. Der Ursprung unseres Verstandes, in: Spektrum der Wissenschaft (1/2005) 24 -31 63 Das ist ein Faktor, der nicht genug gewürdigt erscheint. Siehe etwa NEMO- TO, S. u.a.. Das Wunder der über 120-Jährigen, in: Spektrum der Wissenschaft (I 1/2004) 70-75