Folia Theologica 15. (2004)

Attila Puskás: Karl Rahner oder Hans Urs von Balthasar: Alternative für die ungarische Theologie?

KARL RAHNER ODER HANS URS VON BALTHASAR 119 ges Vorzeichen als das der Religionskritiker, sondern es unterschei­det sich davon auch darin, daß es ein durch transzendentale De­duktion bewiesenes Erfordernis ist. Während die Basis des Postula­tes der Religionskritik die einseitige Analyse der Rolle der Religion in der kapitalistischen Gesellschaft war, die von vornherein, wegen der reduktiven Methode, den Sinn der Religion verfehlt hat, ist die Grundlage des rahnerschen Postulates das menschliche Phänomen selbst, bzw. die Erweisung der transzendentalen Voraussetzungen der Dynamik, die notwendigerweise jeden geistigen Akt, auch je­nen des atheistischen Menschen charakterisiert. Die Stärke der zwei Postulate unterscheidet sich also grundsätzlich voneinander. In der Theologie Rahners konnte der anthropologische Ausgangs­punkt, in dem der Mensch ernst genommen wurde, die postulatori- sche Religionskritik mit Erfolg wirkungslos machen. Sie konnte Gott so zeigen, als das Mysterium, das als letzter Horizont des menschlichen Lebens erscheint, auf den der Mensch in allen seinen Akten notwendigerweise angewiesen ist, und der zugleich die Ant­wort auf das Geheimnis ist, das Mensch selbst ist. 2.1.3 Theologie im Kontext der Evolutionstheorie Den Kontext der Gottesfrage bildeten in Ungarn nicht nur die kantsche Metaphysik-Kritik und die Marx-Feuerbachsche Religions­kritik, sondern auch die Kritik von Seiten der Naturphilosophie. Die Theologie Rahners konnte ihre Aktualität und Anziehungskraft auch dem zu verdanken, daß sie sich als fähig erwies zur positiven theolo­gischen Bewertung und Integration der Ergebisse der Fachwissen­schaften und des in ihren Spuren entstandenen Weltbildes. Ein aus­gezeichneter Beispiel darauf ist seine Reflexion auf die Evolutions­theorie und deren Integration in die Theologie. Die Ausarbeitung des Begriffs der durch Gott ermöglichten aktiven Selbsttranszen­denz, die Anwendung dieses Begriffs in der Schöpfungslehre und in der Christologie, sein Beitrag zur theologischen Klärung der Mono- genismus/Poligenismus-Frage haben für viele beträchtliche Hinder­nisse vom Weg zum sinnhaften Gottesglauben beseitigt.7 7 Vgl. K. RAHNER, Die Hominisation als theologische Frage, in P. OVER­HAGE - K. RÀHNER, Das Problem der Hominisation, Freiburg 1961, 13-90. Béla Weissmahr hat mit Anwendung der rahnerschen transzententalen Methode und des Begriffs der aktiven Selbsttranszendenz einen Gottesbeweis ausgearbeitet, der von dem Phänomen der Entwicklung ausgeht. Vö. WEISS­MAHR B., Isten léte és mivolta, in TKK I, Budapest 1983; B. WEISSMAHR,

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