Folia Theologica 14. (2003)

Mihály Kránitz: Die Annäherung der Religionen aus Christlicher Sicht und der Pluralismus der Religionen

78 M. KRÁNITZ 5. Die Epoche des religiösen Pluralismus Der Großteil der sich mit der Theologie der Religionen beschäfti­genden Theologen ist mit der Lehre des II. Vatikanischen Konzils unzufrieden, denn ihrer Meinung nach behandelte es in beschränk­tem Sinn und in beschränktem Maße die bedeutende Herausforde­rung der modernen Zeit in Hinsicht des in anderen Religionen möglichen Heils.36 Man muss auch beachten, dass der Ausdruck „Theologie der Religionen" gerade bei den „optimistischen" Theo­logen im Schwinden ist und statt ihrer erscheinen immer häufiger Schriften mit dem Titel „religiöser Pluralismus".37 Im Rahmen dessen erwähnen die Verfasser einen gewissen „Paradigmenwechsel“ oder 35 Tertio millennio adveniente, 6, SZÍT, Budapest 1995, 11. Der Päpstliche Rat des Dialogs zwischen den Religionen und die Kongregation der Evangelisa­tion der Völker gab 1991 eine gemeinsame Erklärung unter dem Titel: „Dia­log und Verkündigung“ aus, die erklärt: „Es folgt aus dem Mysterium der Ein­heit, dass alle seliggewordenen Menschen werden, obwohl auf verschiedene Weise, desselben Heilsmysteriums Jesu Christi durch den Heiligen Geist teil­haftig. Die Mitglieder anderer Religionen geben - dadurch, dass sie den guten Elementen ihrer Religion entsprechend leben und dem Ruf ihres Gewissens folgen, - eine positive Antwort auf die Einladung Gottes und nehmen das Heil Jesu Christi an, obwohl sie ihren Erlöser in ihm nicht erkennen.“ (29), in A kereszténység és a vallások, SZÍT, Budapest 1998, 52 (33. jegyzet). Vgl. EV 13,318. Siehe noch dazu: AG 3,9, 11. 36 Vgl. DUPUIS, J., Le débat actuel sur la théologie des religions in Vers une théologie chrétienne du pluralisme religieux, Cerf, Paris 1997, 271-306. 37 Vgl. COBB, J. B., Christ in a Pluralistic Age, Westminster Press, Philadelp­hie 1975; RACE, A., Christians and Religious Pluralism Patterns in the Christian Theologie of Religions, SCM Press, London 1983; HICK, J., Pro­blems of Religious Pluralism, Macmillan, London 1985; DCOSTA, G., Theo­logy and Religious Pluralism: The Challenge of other Religions, Basil Black- well, Oxford 1986; BARNES, M., Christian Identity and Religious Pluralism. Religions in Conversation, Abingdon Press, Nashville 1989; HILLMANN, E., Many Paths: A catholic Approach to Religious Pluralism, Orbis Book, Maryknoll, New York 1989; KRIEGER, D. J., The New Universalism Foun­dation for a Global Theology, Orbis Book, Maryknoll, New York 1991; PA- THIL, K., Religious Pluralism. An Indian Christian Perspective, ISPCK, Del­hi 1991; OLEARY, J. S,,La vérité chrétienne à l’âge du pluralisme religieux, Cerf, Paris 1994; WITHÖFT, R., Civil Religion und Pluralismus: Reaktionen auf das Pluralismusproblem im systhematisch-theologischen Diskurs, Lang, Frankfurt 1998; GEPHART, W., (Red.), Religion und Identität: Im Horizont des Pluralismus, Suhrkamp, Frankfurt 1999; SONNEMANN, H., Menschen auf Heilswegen: christliche Orientierung im Pluralismus der Religionen, Bű­zön und Berker, Aachen 1999; COWARD, H. G., Pluralism in the World Re­ligions: a short Introduction, Oneworld, Oxford 2000.

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