Folia Theologica 10. (1999)

Stanislav Vojtko: Reinkarnation oder Auferstehung?

62 S. VOJTKO „der Christen”, die mindestens ihre Sympathie zum Christentum und zur Bibel deklarieren, aber sie sind nicht im Stande seine immanente Wahrheit zu begreifen. Weshalb ist also das Reinkarnationsmodell für einen Christen unan­nehmbar? 1. In der ersten Reihe deswegen, weil dieses Modell ein pantheisti- sches Begreifen der Gottheit voraussetzt (z.B. im Hinduismus, im Bud- hismus, in der Theosophie, in der Antroposophie auch in New Age), was aber in einem direkten Gegensatz zur Idee des persönlichen Gottes der Bibel steht. „Im Anfang schuff Gott Himmel und Erde” (Gen 1,1). Die erste Information der Heiligen Schrift ist also eben das, daß Gott der Schöpfer von allem ist, und deswegen er unterschiedlich und unver­gleichbar vollkommener als seine Schöpfung ist. Die Heilige Schrift des ganzen Alten Bundes ist mit den Äußerungen wie: „Ich bin der Herr” übergewobt und das Neue Bund bestätigt diese Lehre über den persön­lichen Gott eindeutig (vgl. z.B. Jn 1, 1-4; Apg 4,24; Apg 14,14; Hebr 11,3; usw.). 2. Der Spiritismus respektiert zwar den persönlichen Gott, aber er stellt von ihn ein Bild her, das seinem biblischen „Autoporträt”, welches der Gott uns über sich selbst übergab, widerspricht. Der Spiritismus be­hauptet, daß „die Einverleibungslehre in der Gottesgerechtigkeit die Grundlage hat. Er läßt für seine Kinder immer die Tür offen, daß sie ihre Sünden bereuen können.”5 Der Zweck der Einverleibung liegt „in der Busse und in einer allmählichen Vervollkommung der Menschheit.”6 Solche Auffassung der Reinkarnation führt in seiner Schlußfolge zum leugnen des ewigen Lohnes, oder der ewigen Strafe für das irdische Le­ben, und deswegen auch zum Leugnen der Gottesgerechtigkeit. Auf dem moralischen Gebiet führt es zu abschieben der Läuterung in ein weiteres Leben. Dies widerspricht aber der Lehre der Schrift - und der Kirche von dem Gott, als den gerechten Richter und vom Menschenleben als einer Prüfung, nach der der definitive Lohn oder definitive Strafe kommt. (Vgl. Die Artikel über das Gericht in Mt 25, Röm 2, 1-16, Apok 20, 11-15 usw.) 3. Die Reinkarnationsmodelle halten die Qualität des laufenden Men­schenlebens für ein Ergebnis seines vorangehendes Menschenlebens. 5 KARDEC, A., Das Geisterbuch, Bratislava 1992, S. 24. 6 Ebd.

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