Folia Theologica 9. (1998)

István Ivancsó: "Freue dich, unvermählte Braut" (Der Hymnos Akathistos)

DER HYMNOS AKATHISTOS 211 nen Tafelbildern, Ikonen,41 können wir an vielen Orten seiner Wieder­gabe im Bild begegnen.42 Die ungarischen Übersetzungen43 des Hymnus Akathistos geben nur wenig von dem wieder, was man aufgrund seines ursprünglich griechi­schen Textes44 in ihm erkennen kann: seine vollkommen ausgearbeitete Verskunst, seine Parallelen in den Gedanken und im Reim, seine Antago­nismen, seine Akzente und all die literarische Vollkommenheit, die er enthält. Auf alle Fälle muß ein Ungar ihn wenigstens ungarisch kennen, um sich ihm richtig nähern zu können, vom theologischen, literarischen oder welchem Standpunkt auch immer.45 41 Die Beschreibung einer solchen Ikone, die aus dem 16. Jahrhundert stammt und den Titel „Pohvala Bogomateri s Akafistom” [Lobpreis der Gottesmutter im Akathistos] trägt gibt MUSEBRINK, Ph., Gottesmutterikonen betrachten (Ung. Übers.: Pappné Orosz K.), Nyíregyháza 1994, 56-65. Von der Ge­schichte der Ikone berichtend erzählt sie auch, dass die Abbildungen des Akathistos „finden sich als Zyklen auch in der kirchlichen Wandmalerei in orthodoxen Kirchen zuerst des Balkans, dann Rußlands und Georgiens. Nicht selten sind sie das beherrschende Bilderband, das sich um das Kirchenschiff an den Wänden herumzieht. Bekannt sind die Zyklen an den Ausserwänden moldauischer Klosterkirchen des XVI. Jahrhunderts. Auch an den Wänden des Kirchenschiffs der Usspenskij-Kathedrale des Moskauer Kreml’ wurde im XVII Jahrhundert in großen Bildern der Akathistos-Zyklus dargestellt.” (S. 58) 42 Eine schöne Beschreibung zum Thema gibt LEPAHIN, V., Az óorosz kultúra ikonarcúsága [Die Ikonen-Gesichter der altrussischen Kultur], Szeged 1992, 146-159. — Hier der Titel des Kapitels 10 des II Teiles: „Die der Themen des Akathistos in den Randbildern dargestellte Ikonen”. 43 Es ist mir gelungen in den ungarischsprachigen griechisch-katholischen Ge­betbücher vier verschiedene Übersetzungen zu entdecken. Vgl. IVANCSÓ, I., „A magyar görögkatolikusság liturgikus könyveinek anyanyelvi fordításai és kiadványai” [Die muttersprachlichen Übersetzungen und Ausgaben der li­turgischen Bücher des ungarischen griechisch-katholischen Ritus], in Timkó, I, (Hrsg.), A Hajdúdorogi Bizánci Katolikus Egyházmegye jubileumi emlék­könyve 1912-1987, [Jubiläumsfestschrift der byzantinisch-katholischen Diozöse Hajdúdorog 1912-1987] Nyíregyháza 1987, 158-181. 44 In der byzantinischen Kirche enthalten den Akathistos zwei liturgische Bücher, das Hórolgion und das Triódion. 45 Ebenso muss man ihn auch deutsch kennen. Vgl. TRYPANIS, op. cit., 22.

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