Folia Theologica 8. (1997)
Anton Štrukelj: Die Christologie in der Theologik Hans Urs von Balthasars
DIE CHRISTOLOGIE 59 gehören beide Aspekte zusammen: auf der einen Seite gibt es objektive Gaben: Tradition, Schrift, Amt, Verkündigung und Liturgie, Kirchenrecht, Theologie; auf der anderen Seite sind subjektive Gaben: Geist und Gebet, Vergebung, Erfahrung des Geistes, Unterscheidung des Geistes, Lebenszeugnis. All das ist die Arbeit, die der Heilige Geist zu leisten hat. Denn er “führt in alle Wahrheit ein” (Joh 16,12).58 Schluß Das vorliegende Referat ist als eine Einladung zum Einstieg in die uferlose Theologik anzusehen. Die Wahrheit ist, wie Balthasar selber sagt, ein Reich, in dem die Sonne nie untergeht. Gemeint ist die ewige Wahrheit, die auch die weltliche Wahrheit anstrahlt. Die reiche Fülle der Ausführungen Balthasars bleibt unerschöpflich. Das Zweite, was ich unterstreichen möchte, ist die Feststellung, daß das Werk von unserem Autor aufs Engste mit dem Werk Adriennes von Speyr verbunden ist. Auch für die Christologie in der Theologik gilt, was Balthasar behauptete, daß man nämlich seine eigene Theologie erst dann gebührend bewerten kann, wenn man sich ernsthaft mit der Theologie Adriennes von Speyr auseinandergesetzt hat. Die Theologik entfaltet die Christologie in pneumatologischer und trinitarischer Sicht. Im dritten Band kommt sehr stark auch die ekklesiologische Dimension zum Ausdruck. Die Theologik liefert die Grundsteine für eine künftige “spirituelle Christologie” und Soteriologie. “Wer mehr Wahrheit sieht, hat tiefer recht”.59 Diese Aussage gilt besonders für die Theologik, die die Wahrheit zum Gegenstand hat. Die Christologie in der Theologik ist trinitarisch eingebettet: “Glaubhaft ist nur die Liebe”, jene grundlose Liebe (Vater), die das Weiseste (Logos) und das Richtigste (Geist) ist. Abkürzungen H IL 1 Herrlichkeit, Eine theologische Ästhetik. Bd II: Fächer der Stile, 1. Teil: Klerikale Stile. Johannes Verlag Einsiedeln (2)1969. 58 Dazu siehe TL III, 234-282. 59 Epilog, Johannes Verlag Einsiedeln, Trier 1987,11;35.