Folia Theologica 6. (1995)
Ádám Somorjai O.S.B.: Geburtenbeschränkung in Bauernfamilien
200 Á. SOMORJAI drei Zentren, die sich in drei verschiedenen Gegenden des Landes befinden, und wo der Anfang wie auch die Verbreitung der Geburtenbeschränkung sich lokalisieren lassen.3 — Es soll hier gleich hinzugefügt werden, daß sich die früheren statistisch-demographischen Erfassungen auf das Gebiet von einem, von dem heutigen wesentlich größeren Territorium des Landes bezogen haben, spätere Arbeiten berücksichtigen nur das Territorium vom Nachkriegsungarn, so entfielen weitere zwei Zentren der Foschung. Exkurs: Fallstudie Ormánság In Südwest-Ungarn, an der jugoslawischen (kroatischen) Grenze, entlang des Flußes Drau, im Komitat Baranya, liegen ca. 45 Dörfer, von einer Größe von 40-80 Häusern, das ganze Gebiet schließt in Richtung Nord-Süden: 20-50 km, in Richtung West-Osten: 45 km insgesamt etwa 40 000 ha. bebautes Agrarland um. Die Bevölkerung ist hier rein ungarisch, seit der Reformationszeit reformiert (kalvinisch).4 Zwischen 1696 bis zum Jahre 1787 stellt man eine Kontinuität der Bevölkerungssteigerung fest, von 1398 Seelen auf 13 500 Seelen.5 Es gab keine allzu große Einwanderungswellen in dieser Periode, da die Nachbargebiete wegen der langen Türkenkriege bzw. Türkenherrschaft leergeworden sind, die sollten erst neubesiedelt werden. Die Familiennamen vom Jahre 1937 stimmen mit denen von 1696 sowie 1742 überein. In der Periode zwischen 1787-1845/1863 gibt es keine so große Steigerung mehr, während der sechs Jahrzehnte nur insgesamt 29%. Nach dem Jahre 1863 folgt eine rasche Abnahme der Bevölkerung. Im Laufe von 60 Jahren ist der Schwund in der höhe von ca. 6000 Personen, also ein Drittel der Gesamtbevölkerung Nach späteren Angaben können wir hinzufügen, daß die Tendenz geblieben ist, der Prozeß irreversibel war, Ormánság ist bis auf die sechziger Jahre praktisch ausgestorben, die Bevölkerung von heute besteht aus Zugewanderten und deren Nachkommen. 3 Siehe Abb. Nr. 1-2. 4 Siehe Abb. Nr. 3. 5 Siehe Abb. Nr. 4.