Folia Theologica 3. (1992)
Leo Scheffczyk: Zur Unsterblichkeitsproblematik bei Thomas von Aquin
56 L. SCHEFFCZYK widmete der Münchener Philosoph Johann Baptist Lotz (+ 1992) dem Gegenstand in einem Artikel über das „Verhältnis von Seele und Leib nach Thomas von Aquin” eine neuerliche Untersuchung in Auseinandersetzung mit Max Scheler und Ernst Bloch. Dabei hob er gegen den ersten die Geistmächtigkeit der Seele hervor, gegen den zweiten und sein Prinzip vom „Transzendieren ohne Transzendenz” betonte er die Fähigkeit des Geistes zum wirklichen Übersteigen des Endlichen.2 Der Beitrag beweist so die Aktualität der thomasischen Lehre, die offenbar auch bei neuen Problemstellungen ins Gespräch gebracht werden kann. In der folgenden Überlegung geht es jedoch um eine umfänglichere, aber zugleich auch auf einen Konzentrationspunkt zusammengezogene Problematik: nämlich um die Gesamtdeutung der thomasischen Anthropologie (BGPhMA XL H. 3) Münster 1965; ders., Thomas von Aquin, in: Klassiker der Philosophie I, München 1981,198-213; ders., Anima unica forma corporis. Thomas von Aquin als Überwinder des platonisch-neuplatonischen Dualismus, in: Phil. Jb. 93 (1986) 236-259; J. de VRŒS, Zum thomistischen Beweis der Immaterialität der Geistseele, in: Scholastik 40 (1965) 1-22; K. KREMER, Die neuplatonische Seinsphilosophie und ihre Wirkung auf Thomas von Aquin, Leiden 1966; K. NOLAN, The Immortality of the Soul and the Resurrection of the Body according to Giles of Rom. A Historical Study of a thirteenth Century Theological Problem, Rom 1967; H. J. WEBER, Die Lehre von der Auferstehung der Toten in den Haupttraktaten der scholastischen Theologie (Freib. theol. Stud. 91) Freiburg 1973; W. KLUXEN, Anima separata und Personsein bei Thomas von Aquin, in: Thomas von Aquin. Interpretation und Rezeption (hrsg. v. W. P. Eckert) Mainz 1974,96-116; ders., Seele und Unsterblichkeit bei Thomas von Aquin, in: Seele. Ihre Wirklichkeit, ihr Verhältnis zum Leib und zur menschlichen Person (hrsg. von K. Kremer) Köln 1984,66-83; N. A. LUYTEN (Hrsg.), Das Menschenverständnis nach Thomas v. Aquin, Frei- burg/Schw. 1976; M. F. ROUSSEAU, The natural meaning of death in the Summa theologica, Wash. 1978; J. MUNDHENK, Die Seele im System des Thomas v. Aquin. Ein Beitrag zur Klärung und Beurteilung der Grundbegriffe der thomistischen Psychologie, Hamburg 1980; H. SONNEMANS, Seele - Unsterblichkeit - Auferstehung. Zur griechischen und christlichen Anthropologie und Eschatologie (Freiburger theol. Stud. 128) Freiburg 1984; G. NACHTWEI, Dialogische Unsterblichkeit. Eine Untersuchung zu J. Ratzingers Eschatologie und Theologie (Erfurter Theologische Studien 14) Leipzig 1986; Th. SCHNEIDER, Die Einheit des Menschen (BThThMA, NF 8) Münster (2. Aufl.) 1988; R. SCHENK, Die Gnade vollendeter Endlichkeit. Zur transzendental-theologischen Auslegung der thomanischen Anthropologie (Freiburger Theologische Studien, hrsg. von R. Bäumer, A. Deissler, H. Riedlinger, Bd. 135) Freiburg i. Br. 1989, bes. 249-253,275-278,443-516. 2 J. B. LOTZ, „Magis anima continet corpus ... quam e converso" (S. th. I, q. 76 a. 3). Zum Verhältnis von Seele und Leib nach Thomas von Aquin, in: Zeitschrift für katholische Theologie 110 (1988) 300-309.