Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)
SACRA THEOLOGIA - Mihály Kránitz, Die Kirchen für Europa
DIE KIRCHEN FÜR EUROPA 37 V. Ein kontinuierlicher Beitrag zur Einheit Europas Europa ist ein einziger Erdteil und, obwohl das Wort Union in seinem offiziellen Namen steht, er ist trotzdem nicht einheitlich, und das beweist nicht nur der Brexit, also der Austritt von England aus der Europäischen Union. Um Europa kennen zu lernen, muss man in erster Linie die Geschichte der Völker studieren, damit wir erkennen können, was die Vielfältigkeit dieses Kontinents bedeutet. Heute wird diese Einheit wieder durch 27 Länder gebildet, aber die wirklichen Grenzen Europas gehen weit über die Union. Sehr viele Anstrengungen sind in den vergangenen fünfzig Jahren gemacht worden, damit die diesen Erdteil bildenden Länder das Geteiltsein Europas überwinden können. Der heilige Papst Johannes Paul II. hat in seinem apostolischen Schreiben Ecclesia in Europa (2003) darüber geäußert, was Europa für die Kirche bedeutet.23 Im Jahre 2005 erschien das Dokument der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) mit dem Titel Das Werden der Europäischen Union und die Verantwortung der Katholiken,24 Der Text ging aus der Äußerung von Robert Schumann am 9. Mai 1950 hervor, formulierend seine Empfehlungen bezüglich der Verbindung zwischen der katholischen Kirche und Europa und das bedeutet eine Art System für Verhaltensregeln, das Haltung und Weg für die Katholiker des neuen Europa zeigt.25 Papst Benedikt XVI. hat am 1. Juli 2010 eine neue innere Organisation des Vatikans (Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung) ins Leben gerufen, deren Aufgabe ist es, die neue Evangelisierung zu verwirklichen. Die Konstitution des neuen päpstlichen Rates des am 21. September 2010 unterschriebenen Motu proprio mit den Anfangsworten „Ubiqumque et semper“ (Immer und überall) hat zum Ziele gesetzt, für die früher schon evangelisierten europäischen Länder auf dringende Weise eine neue Verkündigung des Evangeliums zu verwirklichen.26 Die Arbeit des Päpstlichen Rats zur Förderung der Neuevangelisierung wird durch den im Jahre 1992 herausgegebenen „Weltkatechismus“, also Den Katechismus der katholischen Kirche in bedeutendem 23 Johannes Paul II., Ecclesia in Europa, http://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/apost_exhortations/documents/hf_jp-ii_exh_20030628_ecclesia-in-europa.html (Termin der Forschung: 12. Februar 2017) 24 Das Dokument der COMECE siehe: Brussels, Comece 2005 http://www.comece.eu/dl/ tpslJKJ01NlJqx4KJK/20050509DEVENIR_DE.pdf (Termin der Forschung: 12. Februar 2017). 25 Im Jahre 2001 wurde in Strasbourg mit einem ähnlichen Zweck die Charta Oecumenica veröffentlicht, die dem Europa bildenden gesamten Christentum eine „kleine Konstitution“ geboten hat. 26 Vgl. http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/apost_letters/documents/hf_ben-xvi_apl _20100921_ubicumque-et-semper_it.html (Termin der Forschung: 12. Februar 2017) Die Webseite des Päpstlichen Rates siehe: http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/new-evangelization/index_ge.htm (Termin der Forschung: 12. Februar 2017).